Fenster mit Straße © Reutter Architekten BDA

Sechs Funktionen in einem: das Fenster als neues Multitalent

Aus einem Fenster nur rausschauen war gestern. Morgen wird es nicht nur Energie erzeugen, sondern auch zur Ausleuchtung und Klimatisierung von Räumen sowie als Sonnenschutz dienen. Eine vom BMWi geförderte neue Verglasungstechnologie macht es möglich.


Die Sonne ist unsere größte Energiequelle. Jedes Jahr schickt sie 10.000-mal mehr Energie auf die Erde, als die Menschheit derzeit verbraucht. Solarzellen nutzen bereits einen Teil dieser Energie und wandeln sie in elektrischen Strom um - Stichwort Photovoltaik.

In Europa geht die Hälfte des Energieverbrauchs auf Kosten von Gebäuden, beispielsweise für Heizung, Kühlung, Licht oder Warmwasser. Die Gebäude selbst können ihren Teil zur Energieerzeugung beitragen - nicht nur mit Photovoltaikanlagen auf Hausdächern, sondern auch mit Fenstern, die aus Sonnenlicht elektrischen Strom erzeugen und zudem Wärmeenergie gewinnen. Dadurch wird die Hülle eines Gebäudes immer stärker zum eigenen Energieversorger.

Energiegewinnung, Ausleuchtung und Sonnenschutz

Die Idee, Fenster zur Energiegewinnung zu nutzen, ist nicht neu: Für Wintergärten gibt es bereits seit Längerem Scheiben mit transparenten Solarzellen. Mit der nun entwickelten, multifunktionalen Isolierverglasung können Fenster aber nicht nur Strom erzeugen und Wärme gewinnen. Sie dienen auch als Klimaanlage, um Räume im Winter warm und im Sommer kühl zu halten. Zudem sorgen sie dafür, dass das Sonnenlicht Räume gleichmäßig ausleuchtet. Die Lamellen, die dafür in den Scheibenzwischenraum der Isolierverglasung integriert sind, dienen zusätzlich auch als Sonnenschutz. So viele Funktionen in einer Verglasung sind derzeit weltweit einmalig.

Fördern für mehr Wettbewerb und Wachstum

Die neue Verglasung ist eine Gemeinschaftsentwicklung von Reutter Architekten BDA und dem Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung. Genau solche Kooperationen zwischen mittelständischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit dem Förderprogramm ZIM. Ziel ist es, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu erhöhen, damit sie wachsen können. Die neue Verglasungstechnologie wurde 2013 in den Markt eingeführt.

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