Deutschland verstärkt Energie-Zusammenarbeit mit Skandinavien
Deutschland setzt in der Energiepolitik auf die enge Zusammenarbeit mit seinen Partnern in Europa. Schon heute ist die Stromversorgung eng mit den europäischen Nachbarländern verzahnt. Energiekooperationen und gemeinsame Projekte beim Netzausbau helfen dabei, die Energieversorgung der Zukunft zu sichern. Dabei spielen auch die skandinavischen Länder eine große Rolle.
"Norwegen ist ein wichtiger und verlässlicher Energiepartner für Deutschland und wird dies auch künftig bleiben", sagte Bundesminister Sigmar Gabriel nach seinem Treffen mit dem norwegischen Erdöl- und Energieminister Tord Lien am Freitag in Berlin. "Die transparente Vergabe von Öl- und Gasförderrechten auf dem norwegischen Kontinentalsockel, bei dem auch deutsche Unternehmen zum Zuge kommen, ist lobenswert und Grundlage unserer hervorragenden Zusammenarbeit."
Im Mittelpunkt des Gespräches standen neben aktuellen Vorhaben die deutsch-norwegischen Gasbeziehungen sowie das deutsch-norwegische Seekabelprojekt Nord.Link. Gabriel machte deutlich, es müsse im gemeinsamen Interesse Norwegens und Deutschlands liegen, dass das Projektkonsortium (Statnett, Tennet/KfW) die Investitionsentscheidung zum Seekabel wie vorgesehen dieses Jahr trifft.
Er versicherte weiterhin uneingeschränkte Unterstützung für das Projekt. Die notwendigen Genehmigungen würden bis zum Sommer auf deutscher Seite vorliegen, die Genehmigung der Investitionsmaßnahme durch die Bundesnetzagentur stünde unmittelbar bevor. „Nun ist es entscheidend“, so Gabriel, „dass auch das norwegische Ministerium bis zum Sommer die Lizenzen gegenüber Statnett erteilt, damit wir mit diesem für unsere Länder wichtigen Projekt voranschreiten können“.
"Hansa PowerBridge" soll Speicherpotenziale in Schweden mit Windkraftzentren in Deuschland verbinden
Neben Norwegen rückt bei der Energieversorgung auch Schweden stärker in den Fokus. In Stockholm wurden in der vergangenen Woche die Pläne für das neue Seekabel zwischen Schweden und Deutschland bekannt gegeben. Mikael Odenberg, CEO des schwedischen nationalen Übertragungsnetzbetreibers Svenska kraftnät, und Boris Schucht, Vorsitzender der Geschäftsführung des deutschen Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz, unterzeichneten dazu in der deutschen Botschaft ein "Memorandum of Understanding".
Bei der Unterzeichnung war auch Rainer Baake, Staatssekretär für Energie im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, anwesend: „Dieses Projekt liegt uns sehr am Herzen. Denn ein neues Seekabel zwischen Deutschland und Schweden macht sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht großen Sinn: Es verbindet die riesigen Speicherpotenziale in Schweden mit den Windkraftzentren im Nord-Osten Deutschlands – und ist damit für beide Partner von enormer Bedeutung.“
Zunächst soll nun die Durchführbarkeit einer neuen Leitungsverbindung zwischen Schweden und Deutschland untersucht werden. Die Inbetriebnahme der neuen Verbindungsleitung ist innerhalb des kommenden Jahrzehnts geplant.