Mehr Digitalisierung, weniger Bürokratie
Deutschland modernisiert sein Stromsystem. Im Jahr 2025 geht die Digitalisierung der Energiewende weiter voran und bringt vor allem für den sogenannten Smart-Meter-Rollout wichtige Fortschritte, ebenso weniger Bürokratie bei Energie aus Wind und Sonne.
Intelligente Messsysteme für den Energieverbrauch, sogenannte Smart Meter, machen den Stromverbrauch transparent und das Stromsparen einfacher. Sie bestehen aus einem digitalen Stromzähler und einem Kommunikationsmodul (Smart Meter Gateway), das die Verbrauchsdaten automatisch und sicher an den Messstellenbetreiber übermittelt. Dadurch entfällt die Stromablesung vor Ort.
So können Smart Meter helfen, Stromerzeugung und Stromverbrauch effizient und sicher aufeinander abzustimmen und die Stromnetze optimal auszulasten. Das ist umso wichtiger, je mehr erneuerbarer Strom im Netz ist, der flexibel eingespeist werden muss. Smart Meter sind also ein wichtiger Bestandteil der Energiewende.
Smart Meter ab 2025 für alle Haushalte möglich und für einige Pflicht
Ab 2025 ist ihr Einbau für bestimmte Stromkunden verpflichtend. Dazu gehören Haushalte mit einem Stromverbrauch ab 6.000 Kilowattstunden (kWh) oder mit PV-Anlagen, deren Erzeugungsleistung über sieben kWh pro Jahr liegt. Bis 2030 sollen sie mit Smart Metern ausgestattet sein. Die Messstellenbetreiber kommen dafür auf die Haushalte zu. Auch andere Stromkunden können gegen entsprechende Kostenbeteiligung einen Smart Meter bestellen.
Schon mehr als eine Million Smart Meter werden aktuell bereits in Deutschland genutzt. Das sind rund vier Mal so viel wie noch Ende 2022. Die smarten Stromzähler lohnen sich für alle, die beim Stromverbrauch zeitlich flexibel sein oder mit einer PV-Anlage eigenen Strom erzeugen möchten. Ihr Stromverbrauch kann mithilfe des Kundenportals oder via App transparent tages-, wochen-, monats- und jahresbezogen verfolgt werden. Das hilft auch beim Stromsparen zu Hause.
Dynamische Stromtarife sparen Geld und Strom
Wer sein Smart Meter mit einem dynamischen Stromtarif kombiniert, kann ordentlich Kosten sparen, vor allem, wenn gerade viel erneuerbarer Strom zur Verfügung steht und der Preis dafür niedrig ist. Nicht nur Erneuerbare-Energien-Anlagen, auch steuerbare Verbraucher wie Wärmepumpen und Elektroautos lassen sich so sicher ins Netz integrieren.
Alle Stromversorger, unabhängig von der Kundenzahl, müssen laut Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende ab 2025 verpflichtend solche dynamischen Tarife anbieten, bei denen sich der Preis jeweils nach dem aktuellen Börsenstrompreis richtet. Dadurch können Verbraucher ihren Strombezug in kostengünstige Zeiten mit hoher Netzeinspeisung aus Erneuerbaren Energien verlagern. Bisher mussten nur Stromlieferanten, die mehr als 100.000 Letztverbraucher beliefern, ihren Kunden mit intelligentem Messsystem einen dynamischen Stromtarif anbieten.
Doch je mehr intelligente Messsysteme verbaut werden, desto mehr Wettbewerb entsteht, was sich positiv auf die Preise auswirken wird. Gleichzeitig kann auch der Netzausbau auf Basis präziserer Verbrauchsdaten gezielter vorangehen, so dass perspektivisch auch diese Kosten für alle Marktteilnehmer sinken werden.
Weniger Bürokratie bei Energie aus Wind und Sonne
2025 bringt auch mehr Vereinfachungen für die Erzeugung und Nutzung von Wind- und Sonnenenergie. Künftig werden zum Beispiel bei steckerfertigen Solaranlagen (sogenannte Balkonkraftwerke) die im Marktstammdatenregister anzugebenden Daten auf ein Minimum reduziert. Das spart Zeit und bedeutet weniger Bürokratie für Haushalte und Unternehmen. Seit dem 1. Januar greifen zudem die Digitalisierungsvorgaben für EE-Netzanschlussbegehren in der Niederspannung. Gerade für klassische PV-Dachanlagen sollen die Anschlussbegehren jetzt digital eingereicht werden können.