Wärmewende
Leitfaden Wärmeplanung unterstützt bei der Wärmewende vor Ort © Leitfaden Wärmeplanung

Leitfaden Wärmeplanung unterstützt bei der Wärmewende vor Ort

Die Wärmeplanung ist ein zentrales Instrument der Wärmewende, die wiederum ein wichtiger Teil der Energiewende ist. Mit dem „Leitfaden Wärmeplanung“ erhalten Kommunen jetzt praktische Hilfestellung bei der Planung vor Ort.

Ein Blick auf die Energiebilanzen zeigt: Mehr als 50 Prozent der in Deutschland verbrauchten Energie geht auf das Konto von Wärmeanwendungen. Bislang wird nur ein geringer Teil davon treibhausgasneutral erzeugt. Bis 2045 soll die Wärmeversorgung in Deutschland jedoch vollständig treibhausgasneutral erfolgen.

Dafür müssen überall in der Wärmeerzeugung fossile Energieträger durch Erneuerbare Energien oder unvermeidbare Abwärme - zum Beispiel aus Industrieprozessen oder Rechenzentren - ersetzt werden. Der Bedarf an Wärme sollte durch Effizienzmaßnahmen gesenkt werden. Energieinfrastrukturen für die Wärmeversorgung (vor allem Wärme- und Stromnetze) werden koordiniert ausgebaut, um Kosten zu sparen.

Leitfaden, Technikkatalog und Begleitdokumente liefern Schritt für Schritt-Anleitungen

Das zum 1. Januar 2024 in Kraft getretene Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (Wärmeplanungsgesetz) führt die Wärmeplanung als strategisches Planungsinstrument flächendeckend ein und schafft einen einheitlichen Rahmen dafür. Nun sind die Länder am Zug, das Wärmeplanungsgesetz landesrechtlich umzusetzen. Sie bestimmen dabei auch die für die Wärmeplanung verantwortliche Stelle – meist sind das die Kommunen. Denn diese kennen die lokalen Gegebenheiten, Potenziale und Akteure am besten und können gemeinsam mit diesen passende Lösungspfade hin zur treibhausgasneutralen Wärmeversorgung entwickeln.

Unterstützt werden sie dabei vom Anfang Juli veröffentlichten „Leitfaden Wärmeplanung“. Er gibt den Kommunen praktische Hilfestellung, indem er Schritt für Schritt zeigt, wie bei der Planung vor Ort vorgegangen werden kann. Einen Überblick über den Leitfaden bietet der „Leitfaden kompakt“. Der „Leitfaden Wärmeplanung“ wird von einem sogenannten Technikkatalog begleitet, der techno-ökonomische Parameter enthält, die bei Berechnungen und quantitativen Abschätzungen genutzt werden können.

Bundesweiter Dialog zur Wärmeplanung zwischen Bund, Ländern, Kommunen und Verbänden

Der „Leitfaden Wärmeplanung“ wurde mit Veröffentlichung an das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KWW) in Halle übergeben, wo er ergänzt und weiterentwickelt wird. Am 1. Juli wurde er im Rahmen der Auftaktveranstaltung eines bundesweiten Dialogs zur Wärmeplanung, den BMWK und BMWSB gemeinsam durchführen, veröffentlicht. Der Dialog dient dem intensiven Austausch zwischen Bund, Ländern, Kommunen und Verbänden und reicht bis ins Frühjahr 2025.

Bundesminister Habeck sagte dazu: „Die Wärmeplanung sorgt dafür, dass die Entwicklung der Energieinfrastrukturen vor Ort besser aufeinander abgestimmt und vorhandene Potenziale für die Nutzung Erneuerbarer Energien und unvermeidbarer Abwärme gehoben werden können. Akteure werden vor Ort zusammengebracht, um auch mit Blick auf die lokalen Gegebenheiten passende Lösungen für die zukünftige klimaneutrale Wärmeversorgung zu entwickeln. Damit erhöht die Wärmeplanung die Planungssicherheit für Kommunen, Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen“.

Die Bundesregierung unterstützt die Kommunen über die Länder bei der Durchführung der Wärmeplanung mit 500 Millionen Euro im Zeitraum 2024 bis 2028. Darüber hinaus bietet das KWW den Kommunen ein umfassendes Unterstützungsangebot.

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