Internationale Energiepolitik
Gas Tanks © Adobe Stock / Alexander Limbach

Energiesouveränität wächst weiter

Ein Wasserstoff-Abkommen mit Kanada und die gesicherte Belieferung der Flüssiggas-Terminals vor der Nordseeküste verhelfen Deutschland zu mehr Energieunabhängigkeit.

Deutschland will weg von russischem Pipelinegas. Hintergrund sind der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die dadurch ausgelöste Energiekrise. Zwei weitere wichtige Bausteine auf dem Weg zu mehr Energieunabhängigkeit sind in der zweiten Augusthälfte hinzugekommen:

Belieferung der Flüssiggas-Terminals gesichert

Mitte August haben das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und die Unternehmen Uniper, RWE und EnBW/VNG ein Memorandum of Understanding (MoU) zur Belieferung der schwimmenden Flüssigerdgas-Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven unterzeichnet. Damit herrscht nun Planungssicherheit für die Belieferung und den Betrieb der Spezialschiffe, die als Terminal fungieren und das Flüssiggas wieder in einen gasförmigen Zustand umwandeln. Erklärtes Ziel ist es, diese Spezialschiffe sofort ab der Inbetriebnahme im Winter 2022/23 an voll auszulasten. Dafür sichern die Unternehmen die nötige Liefermenge zu.

Bundeswirtschaftsminister Habeck erklärt: „Mit dem Import von Flüssigerdgas machen wir uns unabhängiger von Importen russischen Pipelinegases. Das MoU bietet die notwendige Sicherheit, dass diese FSRUs für die nächsten beiden Winter voll ausgelastet werden und damit einen maximalen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa leisen.“

Wasserstoffabkommen zwischen Kanada und Deutschland

Auch der Markthochlauf von grünem Wasserstoff kommt weiter voran. Am 23. August haben Bundesminister Habeck, und der kanadische Energieminister, Jonathan Wilkinson in Kanada ein Wasserstoffabkommen („Canada-Germany Hydrogen Alliance“) unterzeichnet, das die bestehende Wasserstoff-Kooperation im Rahmen der Deutsch-Kanadischen Energiepartnerschaft weiter ausbauen soll.

Im Rahmen des Abkommens will Kanada die Produktion von Wasserstoff vorantreiben, insbesondere aus erneuerbarer Elektrizität für den Export nach Deutschland. Deutschland wird potenzielle Importeure und Verbraucher von grünem Wasserstoff unterstützen. Erste Lieferungen von Kanada nach Deutschland sollen bereits 2025 starten. Die Unterzeichnung des Abkommens war der Abschluss einer dreitägigen Kanadareise, an der auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Kanadas Premierminister Justin Trudeau teilnahmen.

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