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Illustration: Erneuerbare Energien unter einer Lupe © BMWK

Was ist eigentlich die Nationale Klimaschutzinitiative?

Seit 2008 unterstützt die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) Klimaschutzprojekte und damit eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft. Was genau drin steckt? Hier entlang für eine Landpartie in Sachen Klimaschutz.

Darum geht’s: Klimaschutz fängt vor der eigenen Haustür an. Die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) liefert viele Ideen für den kommunalen Klimaschutz und unterstützt mit Fördermitteln.

Eine gute Autostunde von der bayerischen Landeshauptstadt München entfernt liegt die Gemeinde Fuchstal. Rund 4.000 Menschen sind hier zu Hause. Schön ist es in Fuchstal, grün und ländlich, einzig einige ungewöhnliche Bauten fallen auf. Inmitten von Feldern stehen zum Beispiel ein großer Wärmetopf und ein Pendelspeicher. Sie sind Teil der Infrastrukturmaßnahme „Energiezukunft Fuchstal“, die die Gemeinde sowohl im Strom- als auch im Wärmesektor zum Energie-Selbstversorger machen soll. Dafür setzt sie auf größtmögliche Energieeffizienz. Die Idee: Biogaswärme, die im Sommer nicht abgenommen wird, lagert in einem zentralen Speicher. Zudem wird Windstrom in Zeitfenstern ohne Stromnetzabnahme zur Wärmeerzeugung und Stromspeicherung genutzt. Dafür verfügt Fuchstal über eine Power-to-Heat-Anlage und einen Stromspeicher. Gas- und Ölkessel werden nicht mehr gebraucht, was die Treibhausgasemissionen sinken lässt. Alle Fuchstaler Energieanlagen sind im Sinne der Sektorenkopplung intelligent vernetzt und zeigen so, dass auch kleine Gemeinden einen großen Schritt in eine grünere Zukunft schaffen können.

40.000 Projekte für den Klimaschutz

249 Kilometer entfernt, im baden-württembergischen Ludwigsburg-Kornwestheim, steht Deutschlands größte Solarthermieanlage. Sie ist eine feste Größe im Fernwärme-Verbundnetz der örtlichen Stadtwerke. Mit dem Projekt SOLARHEATGRID wollen die Stadtwerke die Wärme für ihr Netz langfristig nur aus regionalen erneuerbaren Energien bereitstellen. Jährlich können so rund 3.700 Tonnen CO2 eingespart werden. Das entspricht zum Vergleich rund 1,6 Millionen Litern Benzin oder einer Waldfläche von rund 470 Fußballfeldern oder 3.700 vom Auto auf den ÖPNV umsteigenden Personen.

Die beiden Klimaschutzprojekte in Fuchstal und Ludwigsburg-Kornwestheim sind nur zwei von fast 40.000 Projekt-Beispielen, die seit dem Start der Klimaschutzinitiative 2008 bis Ende 2021 gestartet wurden. Jedes einzelne davon ist ein Baustein, mit dem Deutschland seinem Ziel der Klimaneutralität bis 2045 näherkommt. Der Schwerpunkt der kommunalen Förderung hilft, Klimaschutz vor Ort zu verankern und erlebbar zu machen. Viele Projekte können auch als Blaupause für andere Regionen genutzt werden und schaffen Anreize zur Nachahmung für Kommunen, Unternehmen und Verbraucher.

NKI-Förderung spart viel CO2 ein

Durch die NKI-Förderung von Klimaschutzprojekten wurde inzwischen eine Minderung der Treibhausgasemissionen um insgesamt rund 12,7 Millionen Tonnen CO2 Äquivalente (netto über die Wirkdauer) erreicht. Dazu kommen Treibhausgasreduktionen von 18,9 Millionen Tonnen CO2–Äquivalente (brutto über die Wirkdauer) durch nicht-investive Vorhaben.

Hinter den Projekten der NKI steht ein Fördervolumen von rund 1,35 Milliarden Euro, mit dem Gesamtinvestitionen von über 4,3 Milliarden Euro ausgelöst worden sind. Mit einem Euro Förderung wurde somit mehr als das Dreifache an Mitteln für den Klimaschutz mobilisiert. Wie die Klimaschutzinitiative wirkt, zeigen auch die dazugehörigen Evaluierungsberichte, die neben einem Gesamtüberblick auch die Ergebnisse der einzelnen Förderprogramme enthalten.

Sieben laufende Förderprogramme für den nationalen Klimaschutz gibt es im Rahmen der NKI derzeit: die Kommunalrichtlinie, den Förderaufruf (FA) Klimaschutz durch Radverkehr, die Kälte-Klima-Richtlinie, die E-Lastenrad-Richtlinie, den FA für innovative Klimaschutzprojekte, den FA Kommunale Modellprojekte sowie die Mikro-Depot-Richtlinie. Damit es übersichtlich bleibt und das Förderprogramm zum Projekt passt, gibt es Beratungsangebote von der ersten Idee für ein Klimaschutzprojekt bis zum erfolgreich eingereichten Förderantrag - und darüber hinaus.

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