Privathaushalte sparen immer mehr Strom ein
Obwohl es heute mehr private Haushalte gibt als noch 2008, ist ihr Stromverbrauch innerhalb von zehn Jahren um neun Prozent gesunken. Das zeigen aktuelle Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW). 2008 wurden demnach deutschlandweit etwas mehr als 139 Terrawattstunden (TWh) verbraucht, 2018 waren es nur noch etwas mehr als 126 TWh.
Das sind die größten Stromverbraucher privater Haushalte
Den meisten Strom (rund 30 Prozent) benötigen die Haushalte heute für die sogenannte Prozesswärme. Zu ihr gehört zum Beispiel der Betrieb von Kochfeldern, Toastern, Haartrocknern und Wäschetrocknern.
Der für die Warmwasserbereitung benötigte Strom - etwa fürs Abwaschen, Duschen oder Baden - macht zusätzlich rund zwölf Prozent aus. Weitere rund sechs Prozent des Haushaltsstroms werden zum Heizen genutzt. Damit verbrauchen private Haushalte etwa die Hälfte ihres Stroms für Wärmezwecke.
Auch fürs Kühlen zuständige Geräte wie Kühl- und Gefrierschränke haben mit rund 23 Prozent einen großen Anteil am Stromverbrauch der Haushalte. Ein mit etwas mehr als drei Prozent kleiner Teil entfällt auf die sogenannte mechanische Energie. Dazu gehört der Strom, der unter anderem für den Betrieb von elektrischen Rasenmähern oder elektrischen Sägen verbraucht wird.
Immer größer wird der Anteil von Geräten aus der Unterhaltungselektronik und Kommunikationstechnik am Stromverbrauch der Haushalte. Er liegt bei rund 17 Prozent. Stromverbraucher sind hier sind zum Beispiel Fernseher und Computer.
Corona-Krise lässt Stromverbrauch von Industrie und Gewerbe sinken
Auf diesen Bereich hat auch die aktuelle Corona-Krise besonderen Einfluss. Da viele Menschen nun mehr Zeit zu Hause verbringen, steigt ihr Stromverbrauch an. Sie arbeiten aus dem Heimbüro, betreuen die Kinder ganztags zu Hause und schalten über den Tag mehr elektronische Geräte an als sonst.
Im Bereich von Industrie und Gewerbe sinkt dagegen der Stromverbrauch durch die Auswirkungen der Corona-Krise. Insgesamt wurde Anfang April 2020 in Deutschland laut BDEW rund 8,7 Prozent weniger Strom verbraucht als noch Anfang März. Leere Bürogebäude, geschlossene Restaurants und Geschäfte und die deutlich gedrosselte Produktion vieler Industriebetriebe waren dafür verantwortlich. In anderen Ländern sind die Auswirkungen noch deutlicher spürbar. Italiens Stromverbrauch sank innerhalb von vier Wochen sogar um 30 Prozent, in Frankreich waren es 20 Prozent, in Spanien 19 Prozent und in den Niederlanden 18 Prozent.
Energiespar-Tipps für private Haushalte, Unternehmen und Kommunen
Klimafreundliche Geräte, technische Lösungen für ein energieeffizientes Zuhause (Smart Home) und viel Unterstützung für Energiebewusste machen Energiesparen heute so einfach und lohnend wie noch nie. Einen Überblick über Energiesparmöglichkeiten im Alltag aber auch spezielle Tipps und Fördermöglichkeiten für Eigenheimbesitzer, Unternehmen und Kommunen hält das BMWi-Internetportal "Deutschland macht´s effizient" bereit. Hier ist unter anderem auch der Label-Lotse zu finden. Er hilft, die europaweit geltenden EU-Energielabel für Haushaltsgeräte zu verstehen und wird so zur schlauen Entscheidungshilfe beim Kauf von effizienten Geräten. Wie mit wenigen Handgriffen Stromkosten eingespart werden können, erklärt auch die Verbraucherzentrale.