Rekordzuwachs: Anteil der Erneuerbaren im Stromsektor steigt weiter
Erneuerbare Energien sind zu einer sehr bedeutenden Stromquelle geworden. Die Arbeitsgruppe Erneuerbare-Energien-Statistik (AGEE-Stat) hat hierzu aktualisierte Zahlen vorgelegt: Mit einem Erneuerbaren-Anteil von 31,5 Prozent am Bruttostromverbrauch stammte bereits im Jahr 2016 fast jede dritte Kilowattstunde aus Wind, Sonne und Co. Erste vorläufige Zahlen für das Jahr 2017 lassen sogar einen Anstieg auf rund 36 Prozent erwarten. Noch im Jahr 2010 war der Erneuerbare-Anteil mit 16,9 Prozent weniger als halb so hoch.
Ausbau und erhöhte Nutzung der Erneuerbaren im Stromsektor
Die mit erneuerbaren Energien erzeugte Strommenge dürfte 2017 mit rund 216 Terrawattstunden deutlich (rund 15 Prozent) über der erzeugten Strommenge des vorangegangen Jahres 2016 in Höhe von 188 Terrawattstunden gelegen haben (mehr dazu lesen Sie hier).
Vor allem Rekordzuwächse bei der Windenergie treiben die Energiewende voran: Zum einen wurden nach vorläufigen Zahlen im Jahr 2017 Windenergieanlagen an Land mit einer installierten Leistung von rund 5 Gigawatt zugebaut. Zum anderen sorgten auch gute Windverhältnisse für einen Rekordwert bei der Stromerzeugung. Darüber hinaus nahm auch die Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen um knapp 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.
Die Erneuerbaren in den Sektoren Wärme und Verkehr
Im Wärmebereich stieg in den vergangenen Jahren die Nutzung erneuerbarer Energien, zum Beispiel durch Solarthermieanlagen, Pelletheizungen oder Wärmepumpen, von 11,5 Prozent im Jahr 2010 auf 13,1 Prozent im Jahr 2016. Dabei werden zum Beispiel Wärmepumpen bereits in etwa jedem dritten Neubau installiert. Ein wesentlicher Treiber für die steigende Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmebereich ist die finanzielle Förderung durch das Marktanreizprogramm (MAP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi).
Im Verkehrsbereich bewegt sich der Anteil der erneuerbaren Energien rückläufig: von 5,8 Prozent im Jahr 2010 auf 5,2 Prozent im Jahr 2016. Vor allem Biodiesel und Bioethanol steuern den Großteil Erneuerbarer im Verkehrsbereich bei: Im Jahr 2016 machten sie zusammen 4,5 von insgesamt 5,2 Prozentpunkten aus. Ursache der rückläufigen Entwicklung ist insbesondere der Anstieg des gesamten verkehrsbedingten Energieverbrauchs aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens im Personen und Güterverkehr. Der Einsatz erneuerbarer Energien im Verkehrsbereich wird weitestgehend durch das Biokraftstoffquotengesetz bestimmt. Die Elektromobilitätsstrategie und seit dem Jahr 2016 die Kaufprämie für Elektrofahrzeuge unterstützen den Einsatz Erneuerbarer im Verkehrssektor.
Ausblick
Das Ziel, einen Anteil von mindestens 35 Prozent erneuerbarer Energien am Brut-tostromverbrauch im Jahr 2020 zu erreichen, wurde nach vorläufigen Daten bereits im Jahr 2017 übertroffen. Auch in Bezug auf das 2025-Ziel eines Anteils von 40 bis 45 Prozent sind wir auf einem guten Weg, dies bereits früher zu erreichen. Der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte soll bis zum Jahr 2020 auf 14 Prozent ansteigen. So sieht es das Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz vor. Im Verkehrsbereich liegt nach europäischen Vorgaben das Ziel für den Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch bei 10 Prozent (berechnet nach den spezifischen Vorgaben der EU-Richtlinie 2009/28/ EG).
Die aktualisierten Zahlen bis einschließlich zum Jahr 2016 stammen aus der Publikation "Erneuerbare Energien in Zahlen", die jährlich vom BMWi veröffentlicht wird. Umfassendere Daten für die Bereiche Strom, Wärme und Kraftstoffe im Jahr 2017 werden voraussichtlich im März durch die AGEE-Stat veröffentlicht.