Jetzt verfügbar: Individueller Fahrplan für die Gebäudesanierung
Erst die neuen Fenster einsetzen und nächstes Jahr das Dach dämmen? Oder ist eine andere Reihenfolge sinnvoller? Und kann ich mir das überhaupt leisten? Der neue "individuelle Sanierungsfahrplan" hilft bei der Beantwortung dieser Fragen. Hauseigentümer und Energieberater können mit dem softwaregestützten Tool energetische Sanierungen jetzt noch besser planen. Der Fahrplan zeigt, welche Effizienzmaßnahmen langfristig in einem Gebäude anstehen, wie einzelne Sanierungsschritte sinnvoll verzahnt werden können und am Ende zu einem deutlich besseren energetischen Niveau führen. Daneben wird auch geschätzt, wie hoch die dafür nötigen Investitionen sind, welche Heizkosten und CO2-Emissionen sich einsparen lassen und welche Förderung möglich ist.
Hauseigentümer bekommt langfristige Strategie an die Hand
Mit dem individuellen Sanierungsfahrplan setzt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) eine wichtige Maßnahme der Energieeffizienzstrategie Gebäude um. Ziel ist ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand bis 2050 (mehr dazu lesen Sie hier). Die meisten Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden werden nicht als umfassende Komplettsanierungen, sondern in Einzelschritten durchgeführt. Oft ist den Gebäudeeigentümern nicht klar, welche Chancen sich durch die gezielte Kopplung von Maßnahmen bieten. Der individuelle Sanierungsfahrplan macht diese Vorteile sichtbar. Er wird auf das betreffende Gebäude und die Lebensumstände der Bewohner zugeschnitten. Der Hauseigentümer bekommt damit eine langfristige Strategie an die Hand.
Individueller Sanierungsfahrplan als Nachweis für "Vor-Ort-Beratung" anerkannt
Der individuelle Sanierungsfahrplan wurde in Zusammenarbeit mit der Bundesstelle für Energieeffizienz im BAFA und einem externen Konsortium aus der Deutschen Energie Agentur, dem Institut für Energie- und Umweltforschung und dem Passivhaus Institut entwickelt. Der Fahrplan lässt sich ab sofort nutzen. Er wird als Ergebnis und Beratungsnachweis im Förderprogramm der Energieberatung für Wohngebäude ("Vor-Ort-Beratung") anerkannt. Das Verfahren und die Fördersätze bleiben wie gehabt: Hauseigentümer können bis zu 60 Prozent der förderfähigen Beratungskosten erstattet bekommen. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern liegt der Höchstbetrag bei 800 Euro, bei Wohngebäuden mit drei und mehr Wohneinheiten bei 1.100 Euro.
Der Fahrplan soll dabei helfen, einheitliche Qualitätsstandards für Energieberatungsberichte zu etablieren. „Den Energieberatern steht mit dem individuellen Sanierungsfahrplan ein Werkzeug zur Verfügung, das es ihnen ermöglicht, die Ergebnisse ihrer Beratungen und ihrer technischen Ausarbeitungen verständlich und gut strukturiert in standardisierten Berichten zu vermitteln“, sagte BMWi-Staatssekretär Rainer Baake bei der Präsentation des neuen Instruments. "Die in der Praxis typischen Schritt-für-Schritt Sanierungen können damit ab sofort in ein gebäudespezifisches Gesamtkonzept eingebettet werden." Energieberatern steht eine Checkliste zur Datenaufnahme beim ersten Vor-Ort-Termin, eine Kurzanleitung und ein ergänzendes Handbuch zur Verfügung.