A statt A+++: EU vereinfacht Energielabels
Bei der Suche nach einem besonders energieeffizienten Gerät müssen Verbraucher bald keine Pluszeichen mehr zählen. Die Kategorien A+ bis A+++ auf den europaweit geltenden Energielabels für Kühlschränke, Fernseher und andere Produkte werden schrittweise abgeschafft. In einem Vermittlungsverfahren zwischen Vertretern des EU-Parlaments, der Kommission und des Rats konnte eine entsprechende Einigung erzielt werden.
Deutschland hatte sich in den vorangegangenen Ratsverhandlungen für ein klares und aussagekräftiges Energielabel eingesetzt. Rainer Baake, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, begrüßte die Einigung: "Umfragen zeigen, dass 85 Prozent der Europäer beim Kauf von Produkten auf die Energielabels achten. Es ist daher gut, dass wir die verwirrende Kennzeichnung mit zu vielen Plusklassen abschaffen und wieder zu einer klaren und leicht verständlichen Skala A-G zurückkehren."
Zusätzlich wird eine Produktdatenbank aufgebaut
Damit sich Verbraucher und Marktüberwachungsbehörden leichter über die mit dem Energielabel versehenen Produkte informieren können, wird eine EU-weite Produktdatenbank aufgebaut. Die Nutzer sollen den Energieverbrauch von Geräten vergleichen und so das sparsamste Gerät finden können.
Im nächsten Schritt müssen nun noch das Europäische Parlament und der Rat dem Vorschlag der EU-Kommission in zweiter Lesung formal zustimmen. Die Verordnung wird voraussichtlich Mitte 2017 in Kraft treten. Sie legt das Verfahren sowie Fristen fest, um den schrittweisen Übergang vom A+++-Label zum neuen A-G-Label zu regeln. Bis die ersten neuen Labels im Laden zu finden sind, dauert es voraussichtlich noch zwei Jahre.
A soll dauerhaft beste Kategorie bleiben
Das Energielabel mit der Farbskala von Grün (sehr effizient) bis Rot (sehr ineffizient) gilt seit 20 Jahren und greift mittlerweile für mehr als 16 Produktkategorien. Die Buchstaben A bis G galten früher schon. A kennzeichnete die höchste Energieeffizienzklasse. Als die Produkte jedoch immer effizienter wurden, wurden diese Geräte mit zusätzlichen Pluszeichen ausgewiesen. Das führte dazu, dass Geräte der Klasse A sparsam wirkten, es aber weit bessere Produkte gab. Künftig soll A dauerhaft die beste Kategorie bleiben. Beim Start eines Labels sollen die Klasse A und bei besonders dynamischen Produkten die Klassen A und B frei bleiben, um zukünftige Entwicklungen abbilden zu können.