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Thorsten Herdan (mittig, 8.v.l.), Abteilungsleiter "Energiepolitik – Wärme und Effizienz" im BMWi, mit den Delegationen bei der 1. Sitzung der Steuerungsgruppe Thorsten Herdan (mittig, 8.v.l.), Abteilungsleiter "Energiepolitik – Wärme und Effizienz" im BMWi, mit den Delegationen bei der 1. Sitzung der Steuerungsgruppe © BMWi

Gemeinsam für die "Transición Energética"

Auch Mexiko setzt auf die Energiewende. Grund genug, sich mit Deutschland auszutauschen. Deshalb wurde im April die deutsch-mexikanische Energiepartnerschaft vereinbart. Gestern tagte sie in Mexiko Stadt zum ersten Mal.

Energiewende? Sí! Auch Mexiko reformiert sein Energiesystem und will mit der "Transición Energética" – das bedeutet Energiewende auf Spanisch – seinen Energiebedarf senken und ihn immer mehr mit Erneuerbaren Energien decken.

Das Land hat mittel- und langfristige Energieeffizienzziele beschlossen und will seinen Anteil an Erneuerbaren Energie im Stromsektor erhöhen: von heute rund 16 Prozent auf 50 Prozent im Jahr 2050. Allerdings setzt es dafür unter anderem auf Atomkraft – im Gegensatz zu Deutschland, das bis 2022 das letzte Kernkraftwerk abschalten will. Zudem setzt Mexiko auch auf Carbon Capture and Storage (was das ist, lesen Sie hier).

Um den Austausch mit Deutschland vor allem über Erneuerbare Energien, Energieeffizienz sowie Strom- und Gasmärkte zu vertiefen, wurde im April 2016 die Deutsch-Mexikanische Energiepartnerschaft von den Energieministern Deutschlands und Mexikos unterzeichnet. Gestern war Premiere: In Mexiko Stadt fand die erste Sitzung der Steuerungsgruppe statt.

Markt fit machen, Energie sparen, Ökostrom fördern

Auf der Agenda standen insbesondere die Reform des Strommarktes, Energieeffizienz in der Industrie, insbesondere die Energiemanagementsysteme und die Integration großer Anteile Erneuerbarer Energien. In allen Bereichen macht die Energiewende in Deutschland große Fortschritte.

Insbesondere von den deutschen Erfahrungen der Liberalisierung des Strommarktes und der Integration Erneuerbarer Energien kann auch die mexikanische Energiewende profitieren. Wie? In der Steuerungsgruppensitzung der Energiepartnerschaft haben sich Deutschland und Mexiko darauf geeinigt, beispielsweise eine Studienreise mexikanischer Delegierter nach Deutschland zu unternehmen. Dabei sollen die Gäste zum Beispiel erfahren, wie der Strommarkt hierzulande für immer mehr Erneuerbare Energien fit gemacht wird, wie die Erneuerbaren Energien stärker an den Markt herangeführt werden und wie die Energiewende bezahlbar bleibt.

Deutschlandjahr in Mexiko – Mexikojahr in Deutschland

In den deutsch-mexikanischen Beziehungen ist 2016 ein besonderes Jahr. Erst im April hat der mexikanische Staatspräsident während des Staatsbesuchs in Deutschland das Mexikojahr eröffnet. Zudem ist vor wenigen Wochen das "Deutschlandjahr in Mexiko" gestartet. Bis Mai 2017 finden sowohl in Deutschland als auch in Mexiko Veranstaltungen und Projekte statt, um die Zusammenarbeit in Politik, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft weiter voranzubringen.

Mit der Energiewende ist ein herausragendes Thema hinzugekommen. In diesem Zusammenhang wurde gestern Abend auch die Energiewendeausstellung des Auswärtigen Amts im Deutschen Zentrum in Santa Fe, Mexiko Stadt, eröffnet. Die Ausstellung wandert derzeit rund um den Globus und erklärt die deutsche Energiewende. Sie wird nun für einige Wochen in Mexiko zu besuchen sein.

Exportinitiative Energie stärkt Energieeffizienz

Zeitgleich findet in dieser Woche auch eine Reise der Exportinitiative Energie statt: Vertreter sieben deutscher Unternehmen sind für eine Woche in Mexiko, um stärker im dortigen Markt für Energieeffizienz Fuß zu fassen. Auftakt der Reise ist ein großes Symposium zum Thema Energieeffizienz in der Industrie, zu dem zahlreiche mexikanische Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie deutsche Unternehmen geladen sind.

In den folgenden Tagen werden die deutschen Unternehmen individuelle Gespräche mit möglichen mexikanischen Geschäftspartnern führen. Die Exportinitiative ergänzt damit die Energiepartnerschaft, die mehr politisch angelegt ist. Das Ergebnis der Geschäftsreisen sind oft Kooperationen zwischen mexikanischen und deutschen Unternehmen.

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