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Farbige Balken der Effizienzlabels unter einer Lupe © fotolia / Shawn Hempel

Wie liest man das „Energielabel“ für alte Heizkessel?

Ob neu oder alt: Künftig enttarnen immer mehr bunte Aufkleber die Energieschleudern unter den Heizgeräten. Ab Januar 2016 gilt das auch für alte Heizkessel. Aber: Wie werden die „Energielabels“ eigentlich richtig gelesen und welche Unterschiede gibt es?

Darum geht’s: Anforderungen an den Energieverbrauch

Ob Waschmaschine, Kühlschrank oder Staubsauger: Europaweit sollen immer mehr Produkte Mindestanforderungen an einen niedrigen Energieverbrauch erfüllen. Das soll helfen, bis 2020 den Energieverbrauch in Europa um 20 Prozent zu senken. Dafür werden die Geräte mit einem bunten Etikett versehen – dem sogenannten „EU-Energielabel“. Viele kennen es bereits von der eigenen Waschmaschine zu Hause. Dank des Labels wissen Verbraucher schnell über die Umwelteigenschaften von Geräten Bescheid. Erst im September sind zwei Produktgruppen hinzugestoßen: neue Heizungen und Warmwasserbereiter.

Ab Januar 2016 – und nur in Deutschland: neues Label für alte Heizkessel

Soweit, so europäisch. Aber damit nicht genug. Ab Januar 2016 gibt es ein Etikett, das nur für Deutschland gilt und dem EU-Label auf den ersten Blick sehr ähnelt: das Energielabel für alte Heizkessel. Es wird Heizkessel kennzeichnen, die älter als 15 Jahre sind. Das sind in den nächsten acht Jahren immerhin 13 Millionen Stück in Deutschland. Das Etikettieren übernehmen Experten wie etwa Heizungsinstallateure oder Schornsteinfeger. Für Verbraucher ist das kostenfrei. Aber was sagt dieses neue Label für alte Heizkessel eigentlich aus?

Fit für die Zukunft – oder Austausch nötig?

Das Label verrät auf den ersten Blick, ob ein Heizkessel fit für die Zukunft ist, oder ob es sich lohnt, ihn gegen einen neuen auszutauschen. Dunkelgrüne Klassen zeigen Geräte, die besonders effizient sind oder erneuerbare Energien nutzen. Rote zeigen ineffiziente Geräte. Dazwischen gibt es verschiedene Abstufungen. Zusätzlich machen auch die Buchstaben A++ bis E die sieben verschiedenen Effizienzklassen deutlich.

Geräte, die mit „A++“ oder „A+“ ausgewiesen werden, sind besonders effizient oder nutzen erneuerbare Energien, um Wärme zu erzeugen. Das sind zum Beispiel Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpen, Luft-Wärmepumpen mit oder ohne Solaranlagen oder Klein-Blockheizkraftwerke. Zu „A+“ gehören außerdem bestimmte Brennwertkessel (Gas und Öl) mit Solaranlage. Brennwertkessel ohne Solaranlage (Gas und Öl) können auch mit „A“ oder „B“ gekennzeichnet werden. Ineffizient und veraltet – also „C“ oder „D“ – sind Niedertemperaturkessel (Gas und Öl) und Standardkessel (Gas und Öl). Diese Geräte sollten ausgetauscht werden.

Label ist nicht gleich Label

Bitte nicht verwechseln: Die Labels für alte Heizkessel gelten nur in Deutschland und sind nicht identisch mit solchen für neue Heizgeräte und Warmwasserbereiter. Auf diesen klebt nämlich das europaweit gültige „EU-Effizienzlabel“. Was dieses genau aussagt, zeigt die BMWi-Publikation „Energiesparen mit energieeffizienten Heizgeräten".

Allerdings ist ein altes Heizgerät der Effizienzklasse „A“ genauso effizient wie ein neues Heizgerät der gleichen Effizienzklasse. Insoweit können beide Labels beim Neukauf eines Heizgerätes miteinander verglichen werden.

Novelle soll das europaweite Label verbessern

Im Unterschied zum neuen Label für alte Heizkessel in Deutschland sind die EU-Energielabels sprachneutral, denn von Schweden bis Malta haben sie dieselbe Bedeutung. Beispielsweise hat das EU-Label die Überschrift „ENERG“, während auf dem nationalen Label die Bezeichnung „ENERGIE" steht.

Dass hinter einigen As noch Pluszeichen stehen, liegt wiederum daran, dass die betreffenden Geräte im Lauf der Jahre immer sparsamer geworden sind. „A bis G" war bei manchen technisch fortgeschrittenen Produkten eben nicht mehr genug, um sie hinsichtlich ihres Energiebedarfs zu unterscheiden. Damit die Informationen künftig wieder einheitlich und damit leichter verständlich werden, hat die Europäische Kommission vorgeschlagen, schrittweise zum „A bis G"-Label zurückzukehren und die Klassen „A+ bis A+++" abzuschaffen. Darüber hinaus sollen alle Produktgruppen, die ein Label haben, in eine Produktdatenbank aufgenommen werden. Dies wird es den Verbrauchern zukünftig erleichtern, sich für den Kauf eines effizienten Gerätes zu entscheiden.

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