Elektromobilität
Bild zeigt Ladekabel eines Elektroautos © fotolia.com / Eisenhans

Einfach Strom tanken

Mittlerweile kennen viele die Stromzapfsäulen am Straßenrand, an denen sich Elektroautos übers Kabel aufladen lassen. Damit das einfacher wird, sollen bald für alle öffentlich zugänglichen Ladepunkte in Deutschland einheitliche Steckerstandards gelten.

Für die Fahrer von Elektrofahrzeugen ist es bislang nicht selbstverständlich, an jeder öffentlich zugänglichen Ladesäule zu tanken – unterschiedliche Stecker, Zugang nur per Kundenkarte oder komplizierte Abrechnungsmodelle sind oft ein Hindernis. Das soll sich ändern: Bald sollen einheitliche Steckerstandards fürs Stromtanken an allen öffentlich zugänglichen Ladesäulen in Deutschland gelten.

„Ich bin zuversichtlich, dass die verbesserte Rechtssicherheit zu mehr privaten Investitionen in den bedarfsgerechten Aufbau von Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge in Deutschland führen wird", sagt Bundeswirtschaftsminister Gabriel. „Dies unterstützt den Markthochlauf von Elektromobilen in Deutschland."

Klare Regeln für passende Stecker

Die Ladesäulenverordnung, die das Kabinett vor einer Woche beschlossen hat, legt Anforderungen für die Stecker an allen öffentlich zugänglichen Ladesäulen fest: Künftig sollen alle neu entstehenden Stromtankstellen mit einem EU-weit einheitlichen Stecker ausgestattet werden. Zusätzlich können auch andere Stecker an den Ladesäulen verbaut werden, solange der europäische Stecker ebenfalls angebracht ist. So sollen alle Fahrzeuge mit dem europäischen Steckerstandard an allen Ladesäulen in der EU laden können. Zudem müssen Betreiber von Stromtankstellen gegenüber der Bundesnetzagentur (BNetzA) nachweisen, dass sie sowohl den europäischen Steckerstandard als auch bestimmte technische Sicherheitsanforderungen einhalten. Darüber hinaus müssen sie der BNetzA anzeigen, wenn sie neue Ladesäulen aufbauen oder alte abschalten.

Vor Inkrafttreten bedarf der Verordnungsentwurf noch der Zustimmung des Bundesrates. Parallel setzt sich das BMWi dafür ein, die unterschiedlichen Abrechnungssysteme an Stromtankstellen zu vereinheitlichen.

Deutschland ist der erste Mitgliedsstaat der Europäischen Union (EU), der einheitliche Mindestanforderungen fürs Stromtanken festlegt. Damit setzt es als erstes EU-Land eine entsprechende Richtlinie der Europäischen Kommission um.

Chance für den Mittelstand, Baustein für die Energiewende

Die Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende: Erstens verbindet sie die wachsende Stromproduktion aus Wind und Sonne mit dem Verkehrssektor. Zweitens hilft sie dabei, CO2 zu sparen und bringt uns so näher an unsere ehrgeizigen Klimaschutzziele. Drittens können Elektroautos in Zukunft als mobile Batterien und flexible Abnehmer das Stromnetz stabilisieren und dessen Auslastung verbessern. Das ist wichtig, weil die Einspeisung aus erneuerbaren Energien wetterabhängig schwankt.

Die Elektromobilität weiterzuentwickeln bietet große Chancen für die Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft in Deutschland. Das macht sie zu einem wichtigen Zukunftsthema für die Industrie, besonders für den Mittelstand. Mit dem Förderprogramm „ELEKTRO POWER II" unterstützt das Bundeswirtschaftsministerium innovative Unternehmen dabei, neue Geschäftsmodelle im Zusammenhang mit der Elektromobilität zu erschließen. Gefördert werden auch die Forschung und Entwicklung der Antriebstechnologien (Programm „ATEM") und die Nutzung von Elektromobilen im Bereich Nutzfahrzeuge (Programm „IKT für Elektromobilität").

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