Gestatten, ich bin ein Energieeffizienz-Experte
www.energie-effizienz-experten.de: Diese Website sollte für Hausbesitzer, die einen qualifizierten Energieberater in ihrer Nähe suchen, die erste Adresse sein. Denn in der Energieeffizienz-Expertenliste sind nur Energieberater zu finden, die nachweisen können, dass sie gut qualifiziert sind und über entsprechende Berufserfahrung verfügen. Damit wollen die Auftraggeber, das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und die KfW, sicherstellen, dass sich eine Energieberatung und letztlich die Investition für die Eigentümer auch wirklich lohnt.
"Unbedingt gut beraten lassen"
Mittlerweile sind in der Datenbank fast 13.000 Energieeffizienz-Experten gelistet. Eine von ihnen ist Katrin Klaaß. Sie arbeitet in einem Ingenieurbüro in Hoppegarten in der Nähe von Berlin. Die studierte Hochbau-Ingenieurin mit zusätzlichem Master in Bauphysik und energetischer Gebäudeoptimierung stellt vor allem Energieausweise für bestehende und neue Gebäude aus. Außerdem macht sie Energieberatungen für die Verbraucherzentrale oder "Vor-Ort-Beratungen", um Haus- und Wohnungsbesitzer über energetische Sanierungen zu informieren und ihre Fragen zu Kosten, Fördermitteln und Wirtschaftlichkeit zu beantworten. "Es gibt immer Punkte, die Eigentümern nicht bekannt sind", berichtet Klaaß von ihren Erfahrungen und gibt auch gleich ein paar Beispiele: "Was fordert der Gesetzgeber? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Welche Arbeiten zieht eine Sanierung nach sich: Muss ich beispielsweise den Dachvorsprung vergrößern, wenn ich die Fassade dämme? Und was ist mit der Luftdichtheit und der Schimmelpilzgefahr? Hier besteht in vielen Fällen ein hoher Informationsbedarf. Deshalb mein Rat an alle, die sanieren möchten: Lassen Sie sich vorher unbedingt gut beraten!" Und auch während der Sanierung sollte man, so die Empfehlung von Klaaß, immer einen Energieeffizienz-Experten hinzuziehen, der die Arbeiten am Gebäude überprüft.
"Keine bösen Überraschungen"
Auch Robert Schimweg, Bau- und Energiegutachter aus Bremerhaven, rät, die Qualitätssicherung einem Experten anzuvertrauen. Und verdeutlicht die Notwendigkeit anhand eines Beitrags aus den Fernsehnachrichten, an den er sich noch gut erinnern kann: "Im Einspieler wollte man zeigen, wie richtige Fassadendämmung geht. Doch stattdessen sah man, wie die Dämmplatten mit viel zu wenig Kleber an die Hausfassade angebracht wurden. Wenn die Platten dann irgendwann abfallen, ist der Ärger groß." Genau das will Schimweg durch seine Arbeit verhindern: Er legt großen Wert darauf, nicht nur zu beraten, sondern die Sanierungsmaßnahmen vernünftig zu planen und die Arbeiten zu beaufsichtigen. Nur so lässt sich seiner Meinung nach garantieren, dass alle Maßnahmen auch wirklich ordnungsgemäß durchgeführt werden. "Ein Laie kann das nicht beurteilen. Deshalb sollte man nicht am falschen Ende sparen und unbedingt einen Sachverständigen hinzuziehen. Er sorgt dafür, dass sich die Investitionen lohnen und es später zu keinen bösen Überraschungen kommt."
"KfW-Förderung beantragen"
Neben qualifizierter Beratung und Baubegleitung bieten die Energieberater aus der Experten-Datenbank einen weiteren Vorteil: Sie sind die einzigen, die die erforderlichen Bestätigungen für eine KfW-Förderung aus den Programm "Energieeffizient Sanieren" erstellen dürfen. Egal ob Sie einzelne Maßnahmen durchführen oder Ihr Haus umfassend zu einem sogenannten KfW-Effizienzhaus sanieren möchten: Um eine Förderung zu erhalten, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Dies muss der Berater in der Planung berücksichtigen und sowohl bei Antragstellung als auch nach Abschluss der Sanierung bestätigen. Beim KfW-Effizienzhaus gibt es verschiedene Standards, die sich durch eine Sanierung erreichen lassen: Der KfW-Effizienzhausstandard 100 bedeutet, dass ein Haus alle gesetzlichen Mindestanforderungen an den Energieverbrauch erfüllt. Liegt der Standard bei 70 oder sogar bei 55, verbraucht das Haus nur 70 beziehungsweise 55 Prozent dessen, was das KfW-Effizienzhaus 100 verbraucht. Kurz: Je niedriger der Wert, umso geringer der Energieverbrauch – und umso höher die Förderung. Je energieeffizienter man sein Haus also macht, umso mehr Geld gibt es vom Staat.
Die staatliche Förderung steht bei Hausbesitzern, die sanieren möchten, hoch im Kurs. Die meisten Eigentümer, die sich an Dieter Bindel wenden, dem stellvertretenden Vorsitzenden der GIH Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker, kommen genau aus diesem Grund zu ihm: "Meine Kunden möchten zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse der KfW nutzen", erklärt uns Bindel, "und wünschen sich nun konkrete Berechnungen: Was müssen sie an ihrem Haus sanieren, um beispielsweise den KfW-Effizienzhausstandard 70 zu erreichen? Außerdem brauchen sie ja einen Sachverständigen, der die Förderprogramme der KfW beantragen darf. Ich berate die Leute dann, begleite sie während der Sanierungsarbeiten und bestätige zum Schluss die Baubegleitung und damit die Richtigkeit der durchgeführten Maßnahmen."
Für alle Hausbesitzer, die über eine Sanierung nachdenken, hat Bindel noch einen Tipp: "Besuchen Sie eine Energiemesse, um sich über das breite Angebot an Sanierungsmöglichkeiten zu informieren. Und lassen Sie sich dabei wenn möglich von Ihrem Energieberater begleiten. Aus meiner Erfahrung ist so ein Messebesuch sehr aufschlussreich. Denn Sie bekommen ein gutes Gefühl dafür, was bei Ihrem Haus machbar und sinnvoll ist."