Forschungsinitiative "Zukunftsfähige Stromnetze" gestartet
Anfang August fiel der Startschuss für die gemeinsame Forschungsinitiative "Zukunftsfähige Stromnetze". Insgesamt sind 83 Vorhaben mit einem Gesamtfördervolumen von etwa 157 Millionen Euro für eine Förderung durch die beiden Ministerien ausgewählt worden.
Neue Anforderungen durch die Energiewende
Die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung beim Ausbau der erneuerbaren Energien auf dem Strommarkt sind nur durch einen Ausbau und eine Modernisierung der Stromnetze zu erreichen – sie müssen zukünftig eine aktivere Rolle bei der Energiebereitstellung übernehmen. Neue Anforderungen ergeben sich zum Beispiel daraus, dass die dezentrale Erzeugung und die Verbrauchsschwerpunkte geografisch häufig weit auseinander liegen. Neue Übertragungstechnologien wie die Hochspannungsgleichstromübertragung können hier Abhilfe schaffen. Eine weitere Herausforderung ist die schwankende Einspeisung von Strom aus Wind- und Sonnenenergie. Diese erfordert eine Informations- und Kommunikationstechnik der Netze, die jederzeit die Balance zwischen Erzeugung und Verbrauch hält. Optimierte Übertragungs- und Verteiltechniken, intelligente Stromnetze, neue Konzepte zur Netzplanung und Betriebsführung sowie ein innovatives Lastmanagement können hier zu einer Lösung beitragen.
Umfassender Innovationsprozess ist entscheidend
Viele dieser notwendigen Technologien sind noch in der Entwicklung und müssen erst ihre Einsatzreife unter Beweis stellen. Die gemeinsame Förderinitiative "Zukunftsfähige Stromnetze" setzt hier an und bringt einen die gesamte Wertschöpfungskette umfassenden Innovationsprozess in Gang. Das ist entscheidend, um Technologiesprünge zu machen, Kosten zu senken und eine schnelle Markteinführung neuer innovativer Netztechnologien zu ermöglichen.
Die Förderinitiative ist sowohl in der Industrie als auch bei Forschungseinrichtungen auf großes Interesse gestoßen. An den für die Förderung vorgesehenen Vorhaben beteiligen sich mehr als 90 Hochschulinstitute und Forschungseinrichtungen und mehr als 90 Unternehmen – davon mehr als 40 kleine und mittlere Unternehmen (KMU).