Solar Decathlon Europe: Ideen für energieoptimiertes Bauen und Sanieren
Mit der Preisverleihung an Teilnehmer aus Italien, Frankreich und den Niederlanden ist der internationale Hochschulwettbewerb Solar Decathlon Europe in Versailles zu Ende gegangen. Bis zum 14. Juli präsentierten 20 internationale Teams mit insgesamt mehr als 800 Studierenden zwei Wochen lang ihre Prototypen energieautarker Solarhäuser. Für Deutschland nahmen Gruppen aus Berlin (4. Platz), Frankfurt (7. Platz) und Erfurt (14. Platz) am Wettbewerb teil. Energieautarke Häuser produzieren Energie selbst – zum Beispiel über Solarmodule – und sind damit unabhängig von externen Energielieferungen.
Am 5. Juli besichtigte Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, die Solarhäuser. Zugleich eröffnete er den "Deutschen Tag" der Veranstaltung mit einer Konferenz: Unter dem Titel "Energiewende – Made in Germany" berichteten Wissenschaftler und Hochschulvertreter aus Deutschland über Chancen und Herausforderungen beim Umbau der Energieversorgung. Im Fokus stand der Beitrag der Energieforschung für energieoptimierte Gebäude und Städte der Zukunft.
Nach 2010 und 2012 ging der Solar Decathlon Europe 2014 bereits in die dritte Runde. Auch in diesem Jahr hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die teilnehmenden Hochschulprojekte aus Deutschland im Rahmen seiner Energieforschung und der Forschungsinitiative EnOB – Energieoptimiertes Bauen gefördert. Einen Großteil der Investitionen in die Solarhäuser haben Kooperationen der teilnehmenden Hochschulen mit Technologieunternehmen ermöglicht.
Die energieautarken Solarhäuser konkurrieren beim Solar Decathlon Europe in zehn Disziplinen miteinander. Im Fokus stehen vor allem architektonische und energietechnische Kriterien. Die Hochschulteams entwerfen die Gebäude für diesen Wettbewerb, errichten die Prototypen und beweisen deren Praxistauglichkeit. Während der zweiwöchigen Ausstellung werden die Solarhäuser evaluiert und von einer internationalen Jury bewertet. "Es freut mich besonders, wie überzeugend die deutschen Teams hier kreative, praxisnahe Lösungen für das energieoptimierte Bauen und Sanieren entwickeln," sagte Staatssekretär Beckmeyer beim Besuch vor Ort.
Wettbewerbsbeiträge aus Frankfurt, Berlin, Erfurt
Das Berliner Team aus Studierenden der Technischen Universität und der Universität der Künste hat mit "Rooftop" ein Modell für die Erweiterung urbanen Wohnraums entwickelt. Ungenutzte Dachstühle sollen zu modernen, energieeffizienten Wohneinheiten umgestaltet werden. In der Gesamtwertung erreichten die Berliner den vierten Platz.
Das Projekt "OnTop" des Teams der Fachhochschule Frankfurt setzt auf die Sanierung und Aufstockung eines innerstädtischen Gebäudes: Die neue Wohneinheit aus einer leichten Holzkonstruktion kann auf das Dach des Bestandsgebäudes gesetzt werden. Die Abwärme des Altbaus wird dabei ebenso genutzt wie die auf der Dachfläche erzeugte solare Energie. OnTop kam in der Gesamtwertung auf Rang sieben
Zusammen mit zwei US-amerikanischen Universitäten zeigte das Team der Fachhochschule Erfurt sein "Techstyle Haus" – ein solares Passivhaus aus Hightech-Textilien, das in der Abschlusswertung auf Platz 14 rangiert.