Bild zeigt Bundesminister Sigmar Gabriel während seiner Rede bei der Eröffnung des Deutsch-Chinesischen Forums für Energieeffizienz in Peking am 22.04.2014. Bundesminister Sigmar Gabriel spricht bei der Eröffnung des Deutsch-Chinesischen Forums für Energieeffizienz in Peking. © picture alliance / dpa

Verstärkte Zusammenarbeit mit China

Gabriel: Reformpläne Chinas bei Energieeffizienz eröffnen Chancen für deutsche Unternehmen. Während seiner dreitägigen Reise nach China hat Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel in der vergangenen Woche die Chancen einer verstärkten Zusammenarbeit insbesondere im Umwelt- und Energiebereich betont.


Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, Xu Shaoshi, eröffnete Bundesminister Gabriel in Peking ein Wirtschaftsforum zur Energieeffizienz. Das Forum ist der Auftakt zu einer verstärkten wirtschaftlichen Zusammenarbeit im Bereich Energieeffizienz, die mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping im März 2014 bei dessen Besuch in Deutschland vereinbart wurde. Es eröffnet deutschen und chinesischen Unternehmen neue Kooperationsmöglichkeiten bei der Verbesserung der Energieeffizienz in Industrie und Gebäuden.
China habe erkannt, dass sein Wachstumsmodell der vergangenen Jahre an seine Grenzen gestoßen sei, so Gabriel. Angesichts der Umweltprobleme sei klar, dass mehr Energiesparen, Energieeffizienz und Emissionsminderung nötig seien. "Deswegen glaube ich, es ist eine Überlebensfrage der chinesischen Volkswirtschaft, in ein nachhaltiges und umweltschonendes Wachstum zu investieren", betonte der Bundeswirtschaftsminister.

China setzt sich ehrgeizige Ziele

China hat sich ehrgeizige Effizienzziele gesetzt. So will die Volksrepublik im Zeitraum 2011 bis 2015 die Energieintensität seiner Wirtschaft um 16 Prozent reduzieren. Deutschland bietet sich als Partner an, denn seine Volkswirtschaft ist schon heute eine der energieeffizientesten weltweit. Politik und Wirtschaft unternehmen große Anstrengungen, auch künftig weitere Effizienz- und Einsparungspotenziale zu erschließen. Unternehmen aus Deutschland sind zudem Vorreiter bei energiesparenden Produkten und Investitionsgütern.

Von der verstärkten Kooperation zur Energieeffizienz können daher beide Seiten profitieren. Auch Xu Shaoshi machte sich bei der Eröffnung des Energieeffizienz-Forums für eine enge Kooperation stark. Vor allem bei Energieeinspar- und Energieeffizienz-Technologien suche China gezielt die Zusammenarbeit mit Deutschland. "Deutschland hat weltweit führende Produkte und das effektivste System zur Einsparung von Energie", erklärte Xu Shaoshi. Bis zu den Regierungskonsultationen im Herbst in Berlin sollen konkrete Projekte in der Energiepolitik feststehen.

Chance für eine Partnerschaft auf Augenhöhe

In den Reformplänen Chinas liege eine Riesenchance für deutsche Unternehmen, so Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Die Energiekooperation mit China ist dabei nicht nur auf Energieeffizienz beschränkt. Auch der Ausbau der Erneuerbaren Energien, der Einsatz von modernen, intelligenten Stromnetzen oder das Thema dezentrale Energieversorgung stehen auf der gemeinsamen Tagesordnung beider Länder.

Begleitet wurde Gabriel von einer Delegation von Bundestagsabgeordneten und rund 50 Wirtschaftsvertretern, darunter zahlreiche deutsche Mittelständler. Während seiner Reise traf der Bundeswirtschaftsminister mit Vertretern der chinesischen Regierung zusammen, darunter Ministerpräsident Li Keqiang, Handelsminister Gao Hucheng, Industrieminister MIao Wei und Wissenschaftsminister Wan Gang.

Die Bedeutung der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen zeigt ein Blick auf die Zahlen: China ist heute Deutschlands wichtigster Wirtschaftspartner in der Region und nach den USA zweitwichtigster Exportmarkt außerhalb Europas. Deutschland wiederum ist mit Abstand Chinas größter europäischer Handelspartner. In den vergangenen Jahren entwickelten sich die Beziehungen mit großer Dynamik. Das bilaterale Handelsvolumen belief sich im Jahr 2013 auf mehr als 140 Milliarden Euro. Die deutschen Exporte betrugen 67 Milliarden Euro. China führte 2013 Waren im Wert von mehr als 73 Milliarden Euro nach Deutschland aus.

Exportchancen für die deutsche Wirtschaft

Das BMWi unterstützt mit den Exportinitiativen für Energieeffizienz und für Erneuerbare Energien deutsche Unternehmen bei der Erschließung von Auslandsmärkten wie China. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.efficiency-from-germany.info sowie www.export-erneuerbare.de.

Eine weitere Möglichkeit für kleine und mittelständische Technologieunternehmen aus Deutschland in China in Sachen Energieeffizienz aktiv zu werden, bieten so genannte Energieeffizienznetzwerke, in denen chinesische Unternehmen zusammengeschlossen sind. Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat die Gründung von 500 solcher Netzwerke mit insgesamt mehr als 5.000 Mitgliedsunternehmen unterstützt. Deutsche Unternehmen können in den Netzwerken ihre Lösungsansätze für neue Technologien vorstellen.

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