Energiepolitik
Strommarktdesign der Zukunft © Adobe Stock / Boris Franz

Strommarktdesign der Zukunft

In der Publikation „Strommarktdesign der Zukunft“ stellt das BMWK Optionen für ein sicheres, bezahlbares und nachhaltiges Stromsystem vor. Sie sollen den Wandel hin zu einer Stromversorgung mit 100 Prozent Erneuerbaren begleiten.

Unser Stromsystem ist im Wandel – von der Stromerzeugung aus fossilen, zentralen Großkraftwerken hin zu einem System mit flexibler und dezentraler Stromerzeugung vor allem aus Wind- und Sonnenenergie.

Diese Umstellung der Erzeugungsstruktur ändert die Anforderungen an das Strommarktdesign grundlegend und birgt viele neue Fragestellungen: Wie und mit welchen Technologien kann die schwankende Stromerzeugung aus Wind und Photovoltaik effizient ergänzt werden? Welche Marktstrukturen müssen geschaffen werden, damit sich die für unsere Stromversorgung erforderlichen Technologien auch refinanzieren können? Welche Hemmnisse müssen dafür abgebaut werden? Was ist zu tun, wenn sich Erzeugungsschwerpunkte verändern (Wind im Norden, Photovoltaik im Süden), der Stromnetzausbau aber nicht in gleichem Tempo voranschreitet?

Wind und PV werden die Hauptsäulen der Energieerzeugung

Diese und andere Fragen dazu, wie unser Strommarktdesign künftig gestaltet werden kann, sind deshalb auf der Plattform Klimaneutrales Stromsystem (PKNS) von Beteiligten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bereits seit 2023 diskutiert worden.

Bei den Grundlinien des Strommarktdesigns der Zukunft bestand große Einigkeit bei den Stakeholdern: Wind und PV werden die Hauptsäulen der Energieerzeugung sein. Kraftwerke (auf Basis von Wasserstoff oder Bioenergie), Speicher und flexible Nachfrage springen ein, wenn Wind und PV zeitweise nicht oder nicht ausreichend verfügbar sein sollten. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien soll langfristig abgesichert werden. Gleichzeitig müssen insbesondere für verschiedene Stromverbraucher Hemmnisse beseitigt werden, damit diese die Chance bekommen, flexibler auf Strompreissignale zu reagieren. Darüber hinaus spielt ein lokal und regional differenzierter Einsatz von Erzeugern, Speichern und Nachfrage eine zunehmende Rolle beim Ausgleich von Wind und PV und für einen stabilen Netzbetrieb.

Vier Handlungsfelder für ein klimaneutrales Stromsystem

Der daraus folgende Anpassungsbedarf am Strommarktdesign muss jedoch vielfach noch konkretisiert und umgesetzt werden. Dazu hat das BMWK die Publikation „Strommarktdesign der Zukunft“ veröffentlicht. Sie basiert im Wesentlichen auf den Diskussionen in der PKNS, greift die dort erörterten Handlungsoptionen auf und entwickelt diese weiter. In einigen Handlungsfeldern soll damit die Diskussion auf konkrete Optionen verdichtet werden, in anderen werden bereits konkrete Empfehlungen abgegeben.

Die Optionen teilen sich auf vier zentrale Handlungsfelder auf, wie sie bereits mit den Beteiligten der Plattform Klimaneutrales Stromsystem (PKNS) diskutiert worden sind. Sie umfassen den Investitionsrahmen für Erneuerbare Energien, den Investitionsrahmen für steuerbare Kapazitäten, sogenannte lokale Signale und die Flexibilisierung der Nachfrage. Die ganze Broschüre - und damit umfassende Informationen zu den vorgestellten Optionen in allen Handlungsfeldern - finden Sie hier.

Die Publikation liefert erstmals eine ganzheitliche Betrachtung des Strommarktdesigns der Zukunft und Eckpunkte für eine der größten Marktdesignanpassungen seit der Liberalisierung der Energiemärkte. Die Anpassungen müssen daher sorgfältig ausgearbeitet und abgewogen werden. Das braucht Zeit und kann nur schrittweise erfolgen.

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