Grüne Batterien made in Germany
Sonne und Wind ließen sich blicken, als am 25. März nahe des schleswig-holsteinischen Städtchens Heide der Grundstein für die Batteriezellfabrik „Northvolt Drei“ des schwedischen Unternehmens Northvolt gelegt wurde. Ab 2026 sollen hier Batterien für den Automobil-, Industrie- und Energiesektor gefertigt werden - mit sauberer Energie und einem bis zu 90 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck im Vergleich zu solchen Batterien, die mit Strom aus fossilen Energieträgern entstehen.
Denn Northvolt will seine nur 15 Kilometer von der Nordseeküste entfernt gelegene Gigafactory mit Windkraft betreiben. Mit rund 3.000 Mitarbeitern möchte das Unternehmen so umweltfreundlich große Mengen an Batterien produzieren, die vor allem für die Energiewende im Verkehr ein wichtiger Motor sind, denn leistungsfähige und nachhaltige Batterien gelten als Kern der zukünftigen Mobilität. Sie ermöglichen eine große Reichweite und das schnelle Aufladen von Elektrofahrzeugen. Die in Heide geplante Produktionskapazität von bis zu 60 Gigawattstunden (GWh) produzierter Energiespeicherzellen könnte pro Jahr bis zu eine Million E-Fahrzeuge mit Batterien versorgen.
Erneuerbare werden zum Erfolgsfaktor für nachhaltiges Wachstum
Das lohnt sich auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Längst sind Erneuerbare Energien zu einem Erfolgsfaktor für nachhaltiges Wachstum geworden. Sie gelten als Grundlage für neue Wertschöpfungsketten, den Erhalt sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen in Zeiten des Strukturwandels und als Standortvorteil bei Investitionsentscheidungen. Bei der Standortwahl für die Batteriezellfabrik haben auch die anstehende Entwicklung der Westküste Schleswig-Holsteins zur „Energieregion“ und die hohe Dichte der Erneuerbaren-Erzeugung vor Ort den Ausschlag gegeben. Zukünftig wird die Bedeutung der Verfügbarkeit Erneuerbarer Energien im Vergleich zu anderen Standortfaktoren weiter deutlich zunehmen, prognostizieren Experten.
Investitionen in die Zukunft: Fördermittel und Garantien von Bund und Land
Die Bundesregierung und die schleswig-holsteinische Landesregierung unterstützen Northvolt beim Bau der Gigafactory. Anfang Januar gab die EU-Kommission grünes Licht für Fördermittel von Bund und Land in Höhe von 700 Millionen Euro. Experten gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien bis 2030 von heute jährlich 200 GWh weltweit auf mehr als 2.000 GWh steigen wird - nachhaltige Batterien sind also ein Wachstumsmarkt.
Bundesminister Habeck sagte dazu: „Mit den nächsten Schritten bei Northvolt kann sich Deutschland auf eines der wichtigsten Leuchtturmprojekte der Energie- und Verkehrswende freuen, das Tausende von Green-Tech-Arbeitsplätzen schaffen wird“. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther ist sich sicher: „In Schleswig-Holstein werden wir zeigen, wie wir unseren Rohstoff der Zukunft, die Erneuerbaren, in Wertschöpfung und Wachstum verwandeln und gleichzeitig unsere Wirtschaft dekarbonisieren“. In der Region Dithmarschen, in der Heide liegt, ging einst der erste Windpark Deutschlands in Betrieb. „Bald entstehen hier die nachhaltigsten Batteriezellen", sagte Northvolt-Geschäftsführer Christofer Haux anlässlich der Grundsteinlegung.
Weiterführende Informationen:
- Gemeinsame Pressemitteilung: „Batterieprojekt von Northvolt in Deutschland macht wichtige Fortschritte – Bundesregierung und Landesregierung planen Unterstützung von Gigafabrik in Heide“
- BMWK-Dossier: „Batterien „made in Germany“ – ein Beitrag zu nachhaltigem Wachstum und klimafreundlicher Mobilität“
- BMWK-Publikation: „Batteriezellförderung – ein Beispiel erfolgreich transformativer Industriepolitik“ (PDF, 4 MB)