Digitalisierung
Zwei Hände halten Glühbirnen in den Sonnenuntergang ©Adobe Stock / Ipopba

Umfrage zum Datenaustausch in der Energiewirtschaft

Mit einer aktuellen Umfrage legt die Deutsche Energie-Agentur (dena) den Grundstein für das geplante Dateninstitut der Bundesregierung im Bereich Energie. Das digitale Energiesystem der Zukunft soll eine solide Datenbasis und klare Regeln bekommen.

Digitalisierung spielt eine Schlüsselrolle für die Energiewende, denn viele Prozesse im Energiesystem der Zukunft werden nur mit einem hohen Grad an Digitalisierung funktionieren - etwa variable Tarife, die automatische Steuerung von Energieanlagen, das Monitoring der Stromnetze oder die Wärmeplanung.

Durch das Voranschreiten der Energie-, Wärme- und Verkehrswende werden zunehmend sogenannte dezentrale Stromverbraucher und Stromerzeuger verwendet. Dazu gehören zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen und Heimspeicher. Solche Anlagen können zielgerichtet beispielsweise auf das vorhandene Stromangebot reagieren, indem sie digital steuerbar in das Energiesystem integriert werden. Sie können also bei Bedarf an oder abgeschaltet werden oder Strom ins Netz einspeisen. Grundlage für die Einbindung und Nutzung der Flexibilität dieser Anlagen im Energiesystem ist aber, dass benötigte Messwerte, Prognosen und weitere Daten wie Anlageneigenschaften reibungslos zwischen den Beteiligten ausgetauscht werden können.

Dateninstitut soll Know-how bündeln und Beratung bieten

Dafür braucht es eine durchdachte Dateninfrastruktur und Daten-Governance (Standards und Richtlinien für die Erfassung, Speicherung, Verarbeitung und Vernichtung von Daten), die Daten an geeigneten Stellen miteinander teilt und für verschiedene Nutzungsmöglichkeiten „aufbereitet“. Die Daten dürfen also nicht nur etwa in einzelnen Unternehmen gelagert werden, sondern müssen für ein komplettes „Bild der Lage“ miteinander verknüpft und gemeinsam ausgewertet werden können. Das Dateninstitut soll hierzu beitragen, indem es vor allem das gesammelte Know-how zum Datenteilen und zur Datennutzung bündelt und gezielt Beratung und Hilfestellung auf nationaler Ebene bietet. Regulatorische und hoheitliche Aufgaben soll es dagegen nicht übernehmen.

Umfrage für den Aufbau des Dateninstituts noch bis 21. März 2024

Welche Herausforderungen im Energiesektor beim Austausch von Daten entstehen, wo Unterstützung gebraucht wird und welche Chancen im Datenaustausch liegen, soll die Umfrage für den Aufbau des Dateninstituts klären. Die Umsetzung hat das „Future Energy Lab“ der dena übernommen, in dem Digital- und Energiewirtschaft an der konkreten Erprobung digitaler Energie- und Klimatechnologien arbeiten. Teilnehmen können Personen aus Forschung, Energiebranche und Zivilgesellschaft noch bis zum 21. März 2024.

In der Umfrage fragt das Future Energy Lab unter anderem nach der Sicht auf den Status Quo beim Datenaustausch in der Energiewirtschaft. So werden Hinweise und Denkanstöße für die Ausrichtung des Modul 2 (Use Case Energie zum Thema “Smarte Einbindung dezentraler Anlagen”) beim Aufbau des Dateninstituts gesammelt. Die Ergebnisse der Umfrage sollen also in die Ausrichtung des Dateninstituts in den kommenden zwei Jahren einfließen und so die Digitalisierung in der Energiewende unterstützen.

Dazu baut die dena gemeinsam mit der Branche ein Testfeld auf, in dem bestehende Datenaustauschprozesse der Energiewirtschaft analysiert und neue Möglichkeiten wie das Teilen von Daten über Datenräume erprobt werden. Ergänzt werden soll das über die gesamte Laufzeit hinweg mit Umfragen, Stakeholder-Dialogen und Workshops.

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