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PV-Strategie © BMWK

Mehr Tempo beim Photovoltaik-Ausbau

Eine umfassende Strategie soll den Ausbau der Photovoltaik in Deutschland noch einmal deutlich beschleunigen. Maßnahmen in elf Bereichen stehen dabei im Fokus.

Mehr als 600 Stellungnahmen waren seit dem 1. PV-Gipfel im März 2023 zur Erarbeitung einer Photovoltaik-Strategie eingegangen, die Bundesminister Habeck Anfang Mai auf dem 2. Gipfeltreffen schließlich als fertig geschnürtes Paket vorlegen konnte. Die Umsetzung der Strategie hat inzwischen begonnen. So soll ein Teil der Maßnahmen im Rahmen des sogenannten „Solarpaket I“ noch vor der Sommerpause im Kabinett beraten werden. Weitere dürften in einem zweiten Solarpaket folgen.

Der Hintergrund: Bis 2030 soll der Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch in Deutschland bei 80 Prozent liegen. Photovoltaik (PV) gilt als einer der günstigsten erneuerbaren Energieträger und als eine der wichtigsten Stromerzeugungsquellen der Zukunft. Bis 2030 will die Bundesregierung mit der Photovoltaik-Strategie die installierte PV-Leistung deshalb auf 215 Gigawatt (GW) steigern. 2022 lag der Zubau bei etwas mehr als sieben GW. Für 2023 gilt das Zwischenziel von neun Gigawatt. Im ersten Quartal 2023 wurden bereits knapp 2,7 GW neu installiert.

Die fast 50 Seiten starke PV-Strategie muss also noch ein gutes Wegstück ebnen. Die Maßnahmen dafür umfassen elf verschiedene Handlungsfelder: Freiflächenanlagen sollen ab 2026 jährlich um mindestens elf GW zulegen. Dafür müssen unter anderem ausreichend Flächen zur Verfügung stehen und Planungs- und Genehmigungsverfahren schneller werden. Photovoltaik auf dem Dach soll auch im Gewerbe einen Schub bekommen. Auch im Bereich kleiner PV-Anlagen enthält die Strategie Verbesserungen und Vereinfachungen. Ziel sind auch hier elf GW Zubau pro Jahr ab 2026.

Die Nutzung von Mieterstrom und eine gemeinschaftliche Gebäudeversorgung sollen einfacher werden. Ein neues Modell soll dafür mehr PV-Anlagen auf die Dächer von Mehrfamilienhäusern bringen und die Vor-Ort-Nutzung von Solarstrom für alle Parteien im Haus erleichtern. Zusätzlich wird das bestehende Mieterstrommodell mit dem Maßnahmenpaket der Strategie verbessert. Um die Nutzung von Balkon-PV zu erleichtern, müssen die Anlagen künftig schneller und unbürokratischer angeschlossen werden können. Nicht nur für „Balkonkraftwerke“, sondern für alle Dach- und Freiflächenanlagen sollen die Netzanschlüsse künftig schneller und einfacher möglich sein.

Wichtig für einen schnellen PV-Ausbau sind auch eine möglichst große Akzeptanz & Teilhabe. Dafür können auch Kommunen finanziell beteiligt werden. Eine wirksame Verzahnung von Energie- und Steuerrecht steht ebenso auf der Agenda der PV-Strategie wie der gezielte Ausbau heimischer Produktionskapazitäten in der Industrie. Für mehr Ausbau braucht es auch mehr Fachkräfte zur Herstellung, Planung, Installation und Wartung von PV-Anlagen. Neue Aus- und Fortbildungsangebote sollen dabei unterstützen.

Im Rahmen des kommenden 8. Energieforschungsprogrammes der Bundesregierung soll außerdem die Technologieentwicklung gestärkt werden. Mit der EU-Strategie für Solarenergie und im Rahmen des „Fit for 55“-Paketes könnte der PV-Ausbau auch europäisch schneller vorankommen.

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