Energieforschung
Zwei Hände halten Glühbirnen in den Sonnenuntergang ©Adobe Stock / Ipopba

Innovationsort für die Energiewende: In Berlin entsteht das Future Energy Lab

Zur Erprobung digitaler Technologien für den Energiesektor müssen sich Unternehmen unkompliziert und effektiv vernetzen können. Das Pilotierungs- und Vernetzungslabor „Future Energy Lab“ stellt dafür bereits eine virtuelle Plattform zur Verfügung. Nun bekommt es auch eine analoge Adresse.

Wo Industriegeschichte geschrieben wurde, wird nun die Energiewelt der Zukunft erforscht. Auf dem Gelände des ältesten Industriedenkmals Berlins, der Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM), soll in den kommenden Monaten ein Innovationsort für die Energiewende entstehen. Mit dem „Future Energy Lab“ am Berliner Tiergarten werden ein Co-Working Bereich und eine digitale Werkstatt geschaffen. Beauftragt hat das BMWi mit dem Projekt die Deutsche Energie-Agentur (dena).

Digital sind im „Future Energy Lab“ in den vergangenen Monaten bereits einige Pilotprojekte an den Start gegangen. Rund 50 Unternehmen sind im Energielabor der Zukunft vernetzt und erproben auf Basis von Technologien wie Blockchain und Künstlicher Intelligenz digitale Lösungen für eine klimafreundliche Energiewirtschaft.

Darunter ist auch das „Blockchain Machine Identity Ledger“ - ein digitales und dezentrales Verzeichnis für Geräte-Identitäten. Es ermöglicht auf Grundlage der Blockchain-Technologie die Anbindung und Steuerung von Millionen dezentralen Erzeugungsanlagen mithilfe des Smart-Meter-Gateways und ist Basis für zahlreiche weitere digitale Dienste. Ein anderes Pilotprojekt beschäftigt sich mit der zentralen Rolle von Städten und Kommunen für die Energiewende. Damit CO2-Emissionen effizient gesenkt werden können, ist es wichtig zu erkunden, in welchen Sektoren wieviel CO2 anfällt, wo es am stärksten reduziert werden kann und wo das am einfachsten machbar ist.

Mithilfe eines sogenannten „CO2-Demonstrators“ werden in mehreren deutschen Städten die Herkunft und Konzentration von CO2 erfasst, sichtbar gemacht und verglichen. So kann anschaulich gezeigt werden, wie notwendig Klimaschutz in diesen Ballungsräumen ist. Im Juli 2021 soll dazu eine Ergebnisanalyse veröffentlicht werden.

Staatssekretär Andreas Feicht: „Mit dem Future Energy Lab legen wir den Fokus auf die Zukunft. Um die Möglichkeiten der Digitalisierung im Sinne der Energiewende konkret zu erproben und innovative Ideen zu katalysieren, braucht es einen geeigneten Ort. Dieser Ort soll mitten in Berlin entstehen und er soll offen sein für alle Akteure, die zur digitalen Umsetzung der Energiewende beitragen möchten. Wir denken, dass gerade an der Schnittstelle zwischen Digital- und Energiewirtschaft, zwischen jungen und etablierten Unternehmen, ein sehr hohes Innovationspotenzial liegt. Mit dem Future Energy Lab setzen wir einen wichtigen Impuls, um dieses Potenzial konkret zu fördern.“

dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann betonte zum Start der detaillierten Umbauplanung auf dem KPM-Gelände die Bedeutung einer schnellen Marktdurchdringung digitaler Energie- und Klimatechnologien für die Energiewende: „Wir haben in den vergangenen Monaten gesehen, wie die Vernetzung von Digital- und Energiewirtschaft hier zu vielversprechenden Lösungen für die Energiewende führt“, sagte er.

Die Eröffnung des Future Energy Lab ist für den Herbst 2021 geplant. Unternehmen, die sich für die Aufnahme in das Future Energy Lab interessieren, können sich an die dena wenden. Weitere Informationen und ein Kontaktformular sind unter www.future-energy-lab.de zu finden.

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