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Die Infografik zeigt, die Treibhausgasvermeidung durch Erneuerbare. © BMWi

Stromsektor: Erneuerbare erreichen hohe Treibhausgas-Einsparungen

Erneuerbare Energien tragen entscheidend zur Verringerung klimaschädlicher Treibhausgas-Emissionen bei. 2018 wurden durch die Nutzung Erneuerbarer zur Stromerzeugung in Deutschland doppelt so viele Treibhausgas-Emissionen vermieden wie im Jahr 2010.

Indem fossile Energieträger zunehmend durch erneuerbare Energiequellen ersetzt werden, sinken die energiebedingten Treibhausgas-Emissionen aus Kohle, Gas und Öl. 2018 wurden nach Berechnungen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik und des Umweltbundesamtes (UBA) so Emissionen mit einem Treibhausgaspotential von insgesamt mehr als 187 Millionen Tonnen sogenannter CO2-Äquivalente in den Sektoren der Stromerzeugung, der Wärme- und Kälteerzeugung sowie im Verkehrssektor vermieden. CO2-Äquivalente sind eine Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung unterschiedlicher Treibhausgase.

Stromsektor spart am meisten, gefolgt von Wärme und Verkehr

Auf den Stromsektor entfielen 2018 die meisten eingesparten Treibhausgas-Emissionen - mit insgesamt rund 144 Millionen Tonnen vermiedener CO2-Äquivalente. Das entspricht etwa den emittierten CO2-Äquivalenten der Industrie im Jahr 1996. (2018 emittierte der Industriesektor 131,7 Mio t). Im Wärmesektor wurden 2018 rund 35,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente weniger ausgestoßen. Für den Verkehrssektor verzeichnen die Statistiker Einsparungen in Höhe von rund 7,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.

Einsparungen auf dem Stromsektor haben sich in acht Jahren verdoppelt

Seit 1990 ist die Summe der eingesparten Treibhausgas-Emissionen außerdem beinahe stetig gestiegen. Gingen 1990 noch lediglich 21,3 Millionen Tonnen vermiedene CO2-Äquivalente auf das Konto der Erneuerbaren, weisen die Erhebungen für das Jahr 2000 bereits eine Einsparung von 33,8 Millionen Tonnen aus. 2010 lag die Einsparung auf dem Stromsektor schließlich bei 71,1 Millionen Tonnen und hat sich damit bis zum Jahr 2018 mehr als verdoppelt.

Stromerzeugung aus Windenergie vermeidet die meisten Treibhausgas-Emissionen

Die meisten Treibhausgasemissionen wurden 2018 durch die Stromerzeugung aus Windenergieanlagen vermieden (76,3 Mio t CO2-Äquivalente, davon fast 62,7 Mio t an Land und 13,6 Mio t auf See), gefolgt von Photovoltaik (28,7 Mio t), Biomasse (25,6 Mio t), Wasserkraft (13,2 Mio t) und Geothermie (0,093 Mio t). 2010 lagen die Einsparungen durch Windenergieanlagen dagegen noch bei 27,5 Millionen Tonnen, im Jahr 2000 waren es lediglich 6,4 Millionen Tonnen und 1999 rund 3,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.

Im Stromsektor wird das Ergebnis der Berechnungen dabei maßgeblich davon beeinflusst, welche fossilen oder nuklearen Brennstoffe durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Die UBA-Publikation "Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger" enthält eine ausführliche Dokumentation der methodischen Grundlagen der Emissionsbilanzierung erneuerbarer Energieträger.

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