Systemintegration erneuerbarer Energien im internationalen Fokus
Zahlreiche hochrangige Regierungsvertreter, darunter Minister, Vize-Minister und Staatssekretäre aus Schweden, Thailand, Japan, Marokko, Polen, der Schweiz und den USA sowie die CEOs großer Unternehmen und Führungskräfte internationaler Organisationen diskutierten über die Zukunft der erneuerbaren Energien im weltweiten Energiesystem.
Viele Länder setzen auf die Digitalisierung und Wasserstoff als Energiespeicher
Die Regierungsvertreter stellten den aktuellen Stand und zukünftige Vorhaben ihrer jeweiligen Länder beim Ausbau der Erneuerbaren vor. Die Digitalisierung des Stromsektors, eine proaktive Rolle der Verbraucher und das Potenzial von Wasserstoff als Energiespeicher stellen viele Länder in den Fokus, um erneuerbare Energien in die Stromversorgungssysteme zu integrieren.
In den Runden mit Unternehmensvertretern waren unter anderem die Möglichkeiten der Elektrifizierung zur Beschleunigung der Entkarbonisierung und für eine verbesserte Systemflexibilität; Innovationen in Politik, Marktdesign und Regulierung; Systemplanung und Marktinnovationen sowie politische Initiativen mit Blick auf den Wandel hin zu sauberer Energie in der Diskussion.
Qualität der regulatorischen Rahmenbedingungen zukünftig entscheidend
Am Ende waren sich viele Teilnehmer einig: Für eine erfolgreiche Systemintegration erneuerbarer Energien, so der Tenor der Gespräche, wird zukünftig die Qualität der regulatorischen Rahmenbedingungen entscheidend sein. Diese müssen sicherstellen, dass der Beitrag der Erneuerbaren zum Systembetrieb angemessen vergütet wird. Die Bedeutung finanzieller Förderungen nimmt dagegen immer mehr ab. Technologielösungen, die erneuerbare Energien marktfähig machen, existieren bereits. Die Herausforderung für die nächsten fünf Jahre wird es sein, die Erneuerbaren weiter in den Markt zu integrieren.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier betonte die wachsende Bedeutung der erneuerbaren Energien weltweit. "Unser Ziel ist es, bis 2030 einen Anteil erneuerbarer Energien von 65 Prozent am Bruttostromverbrauch zu erreichen. Der Einsatz erneuerbarer Energien nimmt überall auf der Welt zu. Es wird daher in Zukunft immer wichtiger werden, dass sich die Länder über erfolgreiche Lösungsansätze austauschen und international zusammenarbeiten", sagte er in seiner Eröffnungsrede.
Dr. Fatih Birol, der Exekutivdirektor der IEA, sieht große Chancen in den sinkenden Kosten für Wind- und Sonnenenergie. "Wind und Sonne sind wichtige Säulen der weltweiten Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels, zur Verringerung der Luftverschmutzung und zur Bereitstellung von Energie für alle", sagte er zum Abschluss der Konferenz. Die Stromversorgungssysteme müssten jedoch flexibler und das Marktdesign angepasst werden, um unbeabsichtigte Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit zu vermeiden, mahnte der Experte.
Angesichts des großen Interesses an der Konferenz lud er die Teilnehmer zu einer Folgekonferenz im September 2020 nach Paris ein.