Forschungsprojekt untersucht die Energiewende in der Industrie
Zum sogenannten "Arbeitspaket 1" des Forschungsprojektes "Energiewende in der Industrie" ist kürzlich der Abschlussbericht veröffentlicht worden. Er beschäftigt sich damit, wie Industrieunternehmen Treibhausgasemissionen einsparen können. Auch die Auswirkungen auf den Energiesektor werden beleuchtet. Bis 2021 soll die Frage geklärt sein, welchen Beitrag die Industrie zu einer weitgehend treibhausgasneutralen Wirtschaftsweise leisten und wie sie gleichzeitig ihre erfolgreiche Position im internationalen Wettbewerb sichern kann. Denn Deutschland hat sich im Rahmen des Pariser Klimaabkommens verpflichtet, seinen Beitrag zu leisten, um die Erderwärmung zu begrenzen. Weitgehend treibhausgasneutral soll die Bundesrepublik bis 2050 wirtschaften. Ohne Veränderungen in der Industrie ist das nicht zu schaffen.
Diese Branchen stehen vor besonderen Herausforderungen beim Klimaschutz
Nicht alle Branchen tragen gleich viel zu den Treibhausgasemissionen bei, acht besonders energieintensive Sparten werden deshalb in den Berichten exemplarisch untersucht. Viele CO2-Emissionen gehen auf das Konto der Metallerzeugung und -bearbeitung (etwa Stahl), der Herstellung von Nichteisenmetallen (zum Beispiel Aluminium, Kupfer, Zink), der Grundstoffchemie, der Glas-, Zement-, Kalk- und Keramikindustrie sowie der Papier- und Nahrungsmittelindustrie. Auch Querschnittstechnologien, wie sie unter anderem in der Automobilindustrie eingesetzt werden, stehen im Fokus der Untersuchungen.
Und das sind die Ergebnisse des ersten Berichts:
Für den Übergang zu einer annähernd treibhausgasneutralen Wirtschaft müssen auch die Emissionen des Industriesektors weitreichend reduziert werden. Um das zu erreichen, nennt der Bericht verschiedene Lösungswege, bei denen fünf zentrale Lösungsansätze eine Rolle spielen: die schrittweise Verbesserung der Energie- und Materialeffizienz, der Einsatz von Biomasse und von synthetischen Brennstoffen, von Power-to-Heat-Technologien (Heizen mit erneuerbarem Strom) und die Speicherung von klimaschädlichem Kohlendioxid im Untergrund (Carbon Capture and Storage, kurz CCS).
Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, diese Optionen miteinander zu kombinieren. Manche Szenarien gehen davon aus, dass Emissionseinsparungen am besten durch den vermehrten Einsatz synthetischer Brennstoffe und von Power-to-Heat gelingen kann. Andere setzen in Sachen Emissionseinsparungen eher auf Biomasse und CO2-Speicherung. Einig ist man sich darüber, dass bei einer weitgehenden Treibhausgasverminderung in der Industrie auch die prozessbedingten Emissionen deutlich reduziert werden müssen - entweder durch den Einsatz von synthetischen Brennstoffen oder mithilfe der CO2-Speicherung.