Digitalisierung
Frau bedient ein Steuerungsbildschirml für ein Smarthome © fotolia.com/goodluz

Wegen Erfolg ausgebaut: Das Förderprogramm für "Einsparzähler"

Das Förderprogramm für digitale Energiespar-Lösungen hat eine lebendige Start-up-Kultur entstehen lassen. Nun geht das Programm in die Verlängerung. Unternehmen erhalten bis zu zwei Millionen Euro als Zuschuss, wenn sie Kunden beim Energiesparen helfen.

Ob digital gestützte Energieberatung in Echtzeit oder innovative Gebäude- und Heizungstechnik, die auf künstliche Intelligenz zurückgreift: In den vergangenen zweieinhalb Jahren hat das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) mehr als 50 Pilotprojekte zum Energiesparen gefördert. So ist eine lebendige Start-up-Kultur entstanden.

Die geförderten Unternehmen helfen ihren Kunden dabei, ihren Energieverbrauch zu senken. Zu den Kunden der digitalen Lösungen zählen neben Privathaushalten zum Beispiel kommunale Schwimmbäder, Hotels und Restaurants oder Industriebetriebe. Ein Dienstleister etwa unterstützt Lokführer dabei, besonders effizient zu fahren.

Um die Entwicklung digitaler Plattformen und innovativer Geschäftsmodelle rund ums Energiesparen weiter zu fördern, verlängert das BMWi das "Pilotprogramm Einsparzähler" bis 2022. Einige Förderbedingungen wurden überarbeitet, damit Pilotprojekte noch gezielter unterstützt werden können.

75 Prozent der Förderung an Nachweis der Wirksamkeit geknüpft

"Das Besondere an dem Programm ist die eingebaute Qualitätssicherung, denn drei Viertel der Zuschussförderung werden erst ausgezahlt, wenn Energie wirksam und nachweisbar eingespart wird", sagte BMWi-Staatssekretär Andreas Feicht anlässlich der Programmverlängerung. Als Nachweis gelten die per "Einsparzähler" erfassten Energie-Einsparungen. In der ersten Förderperiode von 2016 bis 2018 waren lediglich 50 Prozent der Fördersumme an den Nachweis der Wirksamkeit geknüpft, nun sind es 75 Prozent. Die übrigen 25 Prozent werden auf Basis der beim Unternehmen angefallenen Kosten erstattet.

Maximale Fördersumme steigt von einer auf zwei Millionen Euro

Eine weitere Neuerung: Die maximale Fördersumme pro Projekt steigt von einer auf zwei Millionen Euro. Damit sollen insbesondere die nächsten Wachstumsschritte von innovativen Start-ups und erfolgversprechenden digitalen Plattformen im Energiebereich unterstützt werden. Auch größere Unternehmen können nun bei umfangreicheren Vorhaben gefördert werden. So wird Einsparzählern zu einer breiteren Anwendung verholfen. Je größer die Projekte, desto mehr Kunden werden erreicht und desto höher sind die erzielten Energieeinsparungen. Deshalb hat das BMWi die Mittel für die Förderperiode bis 2022 um 100 Millionen Euro auf dann insgesamt knapp 170 Millionen Euro für den Zeitraum 2016 bis 2022 aufgestockt.

Auch das Einsparen von Öl, Biomasse und Primärenergie wird belohnt

Neben Strom, Gas, Wärme und Kälte sind nun auch Projekte zum Einsparen von ölbasierten Brennstoffen, Biomasse und Primärenergie förderfähig. Ein Förderbonus wird für Projekte gewährt, die dabei helfen, Nachfrage und Verbrauch im Stromnetz besser in Einklang zu bringen.

Handelsplattformen für eingesparte Energiemengen belohnen effiziente Firmen

Mit der neuen Förderkomponente "Stärkung des Marktes für Energieeffizienz" können Unternehmen, Energieagenturen oder Verbände, die mit Einsparzählern ambitionierte Einsparungen erreichen möchten, eine Förderung von 200.000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren erhalten. Dabei liegt der Fördersatz bei 80 Prozent.

Ein Beispiel: Ein Wirtschaftsverband vereinbart mit seinen Mitgliedern freiwillige individuelle Energieeinsparziele. Alle Teilnehmer nutzen digitale Einsparzähler. Ein Unternehmen, das sein individuelles Einsparziel übertrifft, kann diesen Überschuss in Form von Zertifikaten an andere Unternehmen, die ihren Zielen hinterherhinken, verkaufen. So sollen Handelsplattformen für eingesparte Energie entstehen, auf denen die effizientesten Akteure Gewinn machen.

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