Photovoltaik
Dänische Hügellandschaft mit Einfamilienhäusern. © Fotolia/Mikkel Bigandt

Deutschland öffnet PV-Ausschreibung für dänische Anbieter

Auf nationaler Ebene hat es schon sehr gut funktioniert, jetzt startet die erste grenzüberschreitende Ausschreibung für Photovoltaik-Anlagen: Deutschland hat ein Verfahren für Anbieter aus Dänemark geöffnet.

Erst im Juli unterzeichneten Deutschland und Dänemark eine Vereinbarung für die Kooperation bei Photovoltaik (PV)-Anlagen, nun wird sie schon in die Praxis umgesetzt: Die Bundesnetzagentur hat am 12. Oktober 2016 eine grenzüberschreitende Ausschreibung mit Dänemark veröffentlicht – eine Premiere in Europa. An dem Verfahren dürfen sich neben einheimischen PV-Anlagen erstmals auch Anbieter aus Dänemark beteiligen. Noch in diesem Jahr plant Dänemark im Gegenzug eine Ausschreibung, die auch für Bewerber aus Deutschland zugänglich sein wird. „Damit machen wir deutlich, dass Deutschland bereit ist, bei der Förderung der erneuerbaren Energien eng mit seinen europäischen Nachbarn zu kooperieren“, sagte Rainer Baake, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Erneuerbare im Wettbewerb

Die Ausschreibung hat Pilot-Charakter: Die Erkenntnisse, die dabei gewonnen werden, sollen ausgewertet und für weitere Kooperationen mit anderen Partnerländern genutzt werden. Dass die Vergütungshöhe für Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland nicht länger staatlich festgelegt, sondern durch Ausschreibungen ermittelt wird, ist zentraler Bestandteil des in diesem Jahr reformierten Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Die Erneuerbaren müssen sich nun dem Wettbewerb stellen – nicht nur auf nationaler, sondern zum Teil auch auf europäischer Ebene. Konkret sollen ab 2017 fünf Prozent der jährlich zu installierenden Leistung für die Teilnahme von Anlagen in anderen EU-Mitgliedstaaten geöffnet werden. Das Bundeskabinett hat dafür im Juni die Grenzüberschreitende-Erneuerbare-Energien-Verordnung beschlossen. Die wichtigsten Inhalte sind in diesem Eckpunktepapier zusammengefasst.

Details zur Ausschreibung

Investoren mit PV-Anlagen in Deutschland oder Dänemark können ihre Gebote für die länderübergreifende Ausschreibung bis zum 23. November 2016 bei der Bundesnetzagentur abgeben. Entscheidend ist die Gebotshöhe, nicht der Standort der Anlagen. Das Ausschreibungsvolumen beträgt 50 Megawatt, die maximale Anlagengröße 10 Megawatt und das Höchstgebot 11,09 Cent pro Kilowattstunde. Die Formularvorgaben für die Ausschreibung sind hier zu finden. Die Ausschreibung tritt ergänzend neben die nächste nationale Ausschreibungsrunde, die regulär bis zum 1. Dezember 2016 läuft. Bieter haben die Möglichkeit, an beiden Ausschreibungen teilzunehmen. Sofern die Bieter in der geöffneten Ausschreibung einen Zuschlag erhalten, müssen sie das Gebot in der nationalen Ausschreibung vor dem Gebotstermin zurücknehmen.

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