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Illustration: Erneuerbare Energien, Stromnetz und Verbraucher unter einer Lupe © BMWi

Was ist ein „hydraulischer Abgleich"?

Kennen Sie das? Egal, wie weit Sie die Heizung aufdrehen, ein Heizkörper wird nur lauwarm, der andere dagegen zu heiß. Dann sollten Sie einen hydraulischen Abgleich vornehmen. Solch ein Abgleich hilft auch, einfach und kostengünstig eine Menge Energie und Geld zu sparen.

Darum geht’s: Wärme gleichmäßig verteilen und Energie sparen

Rund 35 Prozent der gesamten Endenergie in Deutschland verbrauchen wir in Gebäuden, vor allem für Heizung und Warmwasser. Noch immer verpufft zu viel davon und bleibt ungenutzt. Um Energie sinnvoll einzusetzen, zu sparen und Räume auf eine behagliche Temperatur zu heizen, kann ein so genannter „hydraulischer Abgleich“ helfen. Was ist das Prinzip dahinter?

Es ist so: Heizkörper, die weit vom Heizkessel entfernt sind, werden nicht richtig warm, wenn das Gesamtsystem nicht richtig eingestellt ist. Umgekehrt können Heizkörper, die nah am Kessel liegen, zu heiß werden. Das ist nicht nur ungemütlich, sondern verschwendet auch unnötig Heizenergie.

Beim „hydraulischen Abgleich“ stellt ein Fachbetrieb die Heizungsanlage so ein, dass an jedem Heizkörper über das in den Heizungsrohren zirkulierende Wasser so viel Wärme ankommt, wie benötigt wird, um den Raum zu beheizen. Nicht zu viel und nicht zu wenig.

Abgleich in drei Schritten

Das Ganze erfolgt in drei Schritten. Zunächst wird für jeden Raum die tatsächlich benötigte Wärmemenge ermittelt. Dabei spielen auch die Eigenschaften des Hauses oder der Wohnung eine Rolle – also zum Beispiel die Dämmung der Außenwände oder die Qualität der Fenster. Danach werden die notwendige Heizwassermenge und die richtige Pumpenleistung berechnet. Mit diesen Daten können die Thermostatventile an jedem Heizkörper genau eingestellt und an den Bedarf angepasst werden. Das Ergebnis: Jeder Heizkörper erhält so viel Wärme, wie er benötigt, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.

Abgleich nötig? Rauschen, Gluckern oder Pfeifen deuten darauf hin

Es gibt mehrere Anzeichen dafür, ob in den eigenen vier Wänden ein hydraulischer Abgleich nötig ist. Ein Hinweis ist das Gefühl, dass die Heizung nicht wunschgemäß regelbar ist und Räume nicht so warm werden wie gewünscht. Oder rauscht, gluckert oder pfeift die Heizung? Sind einzelne Heizkörper zu heiß, obwohl sie auf Stufe „1“ stehen, und werden andere nicht richtig warm, obwohl sie voll aufgedreht sind? Dann sind das ebenfalls mögliche Hinweise darauf, dass ein hydraulischer Abgleich helfen kann.

Nach wenigen Stunden erledigt

Ein hydraulischer Abgleich dauert im Regelfall nur wenige Stunden. Das Gesamtergebnis wird noch überprüft und damit ist der Abgleich erledigt. Möglicherweise müssen zuvor die Heizkörperventile ausgetauscht oder andere kleinere Maßnahmen erfolgen, um den Abgleich vornehmen zu können.

Die genauen Kosten für einen hydraulischen Abgleich hängen vom Zustand und dem Aufbau der Heizungsanlage ab. Auch die Anzahl der Räume und die Größe des Gebäudes spielen für die Preisberechnung eine Rolle. Für ein Einfamilienhaus kann mit einem Betrag von etwa 500 Euro gerechnet werden. Ein konkretes Angebot erhalten Sie vom Fachbetrieb. Die Kosten rechnen sich in der Regel: Dank der eingesparten Heizkosten sind die Kosten für den Abgleich im Schnitt bereits nach einigen Jahren wieder drin.

Wer die gesamte Heizungsanlage optimiert, spart noch mehr

Zusätzlich gibt es eine Förderung vom Staat. Die Heizungsoptimierung durch einen hydraulischen Abgleich und zusätzliche Maßnahmen wie der Austausch von Ventilen werden mit 30 Prozent bezuschusst. Das neue Förderprogramm „Heizungsoptimierung“ fördert auch den Austausch alter Heizungspumpen. Beide Maßnahmen ergänzen sich häufig ideal und sparen zusätzlich Geld, wenn sie gemeinsam beauftragt werden. Der Einbau einer stromsparenden Hocheffizienzpumpe wird ebenfalls mit 30 Prozent gefördert.

Übrigens: Ob es sich bei Ihrem Heizkessel um ein effizientes Gerät handelt, erfahren Sie hier.

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