Digitalisierung
Der WiButler, ein Server ist so klein wie eine Butterbrotdose, kann mit hunderten Produkten verschiedener Hersteller kabellos kommunizieren. © iExergy GmbH

Ein Butler für alle

Die Digitalisierung der Energiewende geht voran – ein Beispiel dafür ist das EXIST-Forschungstransferprojekt „wibutler": Im intelligenten Zuhause kann der kleine Alleskönner mit Hunderten Geräten kommunizieren.

Noch eine halbe Stunde, dann ab nach Hause. Trotzdem schon mal vom Büro aus die Heizung im Wohnzimmer aufdrehen? Mit vielen Smartphones ist das kein Problem mehr – „Smart Homes“ machen’s möglich. Das gilt für viele Geräte: für Lampen und Schalter genauso wie für Jalousien oder das Dachfenster, das man spontan von unterwegs aus schließen möchte.

So weit, so smart. Der virtuelle Haken ist aber: Viele Geräte lassen sich nur über eine bestimmte App steuern – und das macht die moderne Schaltzentrale ganz schön komplex. Zudem müssen sich Nutzer oft online registrieren. Das heißt Namen, Adresse oder auch Verbrauchsdaten sind schnell beim Hersteller – ob Verbraucher wollen oder nicht.

Ein kleiner Butler hat alle im Griff

Abhilfe schafft seit vergangenem Jahr der „wibutler“: Der Server ist so klein wie eine Butterbrotdose, steht zu Hause und kann mit hunderten Produkten verschiedener Hersteller kabellos kommunizieren. Wie eine Spinne im Netz zieht er von einem Punkt aus die unsichtbaren Strippen – egal, von welchem Hersteller die Geräte sind.

Das Prinzip ist einfach: Der kleine Alleskönner beherrscht verschiedene Sprachen, um mit den Sensoren und Steuerelementen der Geräte zu kommunizieren. Das bietet Nutzern die Wahlfreiheit, Smart-Home-Produkte nach Wunsch zu kaufen und einzusetzen – unabhängig vom Hersteller. Und wie es sich für einen anständigen Butler gehört, ist der wibutler absolut verschwiegen. Das heißt, er kann auch offline betrieben werden und zeichnet Verbrauchsdaten nur für den Nutzer auf.

Auf dem Weg zum digitalen Energiesystem

Die Entwicklung des wibutlers wurde im Rahmen des EXIST-Forschungstransfers durch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) gefördert und ist mittlerweile am Markt. Die Technologie leistet nicht nur einen Beitrag für mehr Lebensqualität, sondern auch für die digitale Energiewende: Die Digitalisierung ist für den Umbau des Energiesystems in Deutschland von zentraler Bedeutung. Erst im Herbst 2015 hat das Bundeskabinett den Gesetzentwurf zur Digitalisierung der Energiewende beschlossen. Der Plan: Ab 2017 sollen intelligente Messsysteme nach und nach für die sichere Anbindung von Verbrauchern und Erzeugern an das intelligente Energienetz sorgen.

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