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Smartphones, Rechner & Co. brauchen hierzulande immer weniger Strom. 2015 waren es 15 Prozent weniger als im Jahr 2010. Bis 2020 soll der Verbrauch sogar noch weiter sinken. © Quelle: BMWi; Datenbasis: Fraunhofer IZM und Borderstep Institut

Computer & Co. im Energiesparmodus

Die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) brauchen hierzulande immer weniger Strom. 2015 waren es 15 Prozent weniger als im Jahr 2010. Bis 2020 soll der Verbrauch sogar noch weiter sinken.

Zu Hause, im Büro oder auf dem Bürgersteig direkt vor der Ampel: Smartphones und Computer begleiten uns überall und Informationen schwirren in gigantischen Mengen durch die Datennetze. Lange galten die Informations- und Kommunikationstechnologien, kurz IKT, als Energiefresser. Doch es zeigt sich: Sie verbrauchen immer weniger. 2015 haben die IKT hierzulande insgesamt 15 Prozent weniger Energie verbraucht als 2010 – und das, obwohl Nutzung, Rechenleistung und Datenmengen zugenommen haben. Im zurückliegenden Jahr lag der Energieverbrauch bei rund 48 Terawattstunden (TWh), im Jahr 2010 waren es noch 56. Das zeigen das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) und das Borderstep Institut in einer gemeinsamen Studie. Die Forscher erwarten sogar, dass der Strombedarf bis 2020 weiter sinkt, nämlich auf 45 TWh. Bis 2025 wird jedoch erneut ein Anstieg auf 46 TWh erwartet.

Dazu sagt Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel: „Das Zusammenspiel von technologischem Fortschritt, Verbraucherinformation und europäischen Standards zeigt Erfolge bei der Stromeffizienz von Geräten: Der Rückgang des Stromverbrauchs der IKT in Deutschland um rund 15 Prozent in den letzten fünf Jahren zeigt dies eindrucksvoll. Dem erwarteten Anstieg des Stromverbrauchs bei Telekommunikationsnetzen und Rechenzentren bis 2025 werden wir durch kluge Instrumente und Effizienzsteigerungen entgegenwirken."

Verbrauch sinkt vor allem zu Hause und im Büro

Der IKT-bedingte Energieverbrauch sinkt vor allem in Haushalten und an Arbeitsplätzen. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Endgeräten wie Fernseher, Smartphones, Tablets und Notebooks immer sparsamer werden. Der Energieverbrauch solcher Endgeräte soll bis 2025 um ein weiteres Drittel sinken. Durch die Verlagerung von Speichern und Rechenleistung „in die Cloud“ – also die zunehmende Nutzung von entfernten Computern und der Anstieg des Datenübertragungsvolumens – steigt demgegenüber aber der Strombedarf in den Rechenzentren und Telekommunikationsnetzen deutlich an.

EU-Energielabel enttarnt Stromfresser

Stromsparen zuhause soll weitergehen. Über die IKT hinaus sollen immer mehr Produkte immer weniger Energie verbrauchen. Neben Handys und Computern gilt das etwa auch für Waschmaschinen, Kühlschränke oder Staubsauger – und zwar nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Damit Verbraucher schnell über den Energieverbrauch von Geräten Bescheid wissen, klebt auf vielen ein farbiges Etikett – das sogenannte „EU-Energielabel“. Viele kennen es zum Beispiel bereits vom eigenen Fernsehgerät. Das soll helfen, bis 2020 den Energieverbrauch in Europa um insgesamt 20 Prozent zu senken.

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