Bei Photovoltaik liegt Deutschland vorn
Deutschlands Anteil an der global installierten Photovoltaik-Kapazität liegt bei 21 Prozent, dahinter folgen China mit 16 Prozent und Japan mit 13 Prozent. In absolute Zahlen umgerechnet bedeutet das: Ende 2014 war laut IRENA weltweit eine Kapazität an Photovoltaik von 179,6 Gigawatt (GW) aufgebaut, davon in Deutschland 38,2 GW, in China 28,1 GW und in Japan 23,3 GW.
Der kontinuierliche Zubau an Solarenergie-Leistung im Strombereich in Deutschland ist vor allem auf die Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zurückzuführen. Seit diesem Jahr wird nun bei der Förderung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen ein neuer Weg eingeschlagen. Das EEG 2014 hat die Voraussetzung dafür geschaffen, von administrativ festgelegten auf wettbewerblich ermittelte Fördersätze umzustellen: Neue Photovoltaik-Freiflächenanlagen – also alle ebenerdig installierten Solarmodule, nicht jedoch Anlagen auf Dächern oder an Fassaden – werden nur noch dann nach dem EEG gefördert, wenn die Betreiber erfolgreich an einer Ausschreibung teilgenommen haben. Im wettbewerblichen Verfahren erhalten diejenigen Bieter den Zuschlag, die mit der niedrigsten Förderung kalkulieren. Kurz: Wer wenig fordert, wird gefördert.
Die erste Runde der Pilotausschreibung ist am 15. April beendet worden. Die hohe Beteiligung daran belegt eine klare Akzeptanz des neuen Instruments. Die Gebote für die zweite Runde der Ausschreibung können bis zum 1. August 2015 und für die dritte Runde bis zum 1. Dezember 2015 bei der Bundesnetzagentur eingereicht werden. Gebote, die in der ersten Ausschreibungsrunde keinen Zuschlag erhalten haben, können in den nächsten Runden wieder mitbieten.
Die Pilotausschreibung für Photovoltaik-Freiflächenanlagen zielt darauf ab, die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien kostengünstig zu erreichen – und dabei die hohe Akzeptanz und Akteursvielfalt zu wahren. Zugleich soll der Zubau von Photovoltaik-Freiflächen kontinuierlich weitergeführt werden. Nicht zuletzt geht es darum, Erfahrungen für künftige Ausschreibungen bei anderen Erneuerbare-Energien-Sparten zu sammeln.
Über diese anderen Sparten hält die IRENA-Statistik ebenfalls interessantes Datenmaterial bereit – nach einzelnen Ländern aufgeschlüsselt. Es gibt Zahlen zu den Kapazitäten von Wind- und Wasserkraft und den installierten Leistungen, die auf der Nutzung von Biomasse, Geothermie und Meeresenergie basieren. Bei der Windenergie liegt Deutschland mit einer Kapazität von 39,6 GW auf Platz drei weltweit, hinter China und den USA. Bei der Stromerzeugung aus Biomasse belegt Deutschland mit einem globalen Anteil von 9 Prozent den vierten Platz.