Grundversorgungspreise für Strom sinken
In Deutschland sind circa 15 Millionen Haushaltskunden und damit noch mehr als ein Drittel der Verbraucher im Strom-Grundversorgungstarif. Für sie sind nach Stichproben und einer Schätzung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie die Strompreise in diesem Jahr bisher im Durchschnitt um rund 0,3 Cent pro Kilowattstunde gesunken. Dieser Trend hat sich seit Jahresbeginn verfestigt.
Die sinkenden Preise haben zwei Ursachen. Erstens liegt dies an den sogenannten staatlich veranlassten Preisbestandteilen – vor allem Stromsteuer, EEG-Umlage, KWK-Aufschlag und weitere Umlagen nach dem Energiewirtschaftsrecht. Zum ersten Mal seit der Marktöffnung 1998 sind diese in der Summe niedriger als im Vorjahr. Zweitens ist auch der Kostenanteil der Grundversorger gesunken, den diese für Beschaffung und Vertrieb einschließlich Gewinnmarge kalkulieren.
"Die Reformen des letzten Jahres zeigen erste Wirkungen. Leicht sinkende Strompreise für die Verbraucher sind nach Jahren des kontinuierlichen Anstiegs eine gute Botschaft", sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Dazu beigetragen habe, dass die Kostendynamik bei der EEG-Umlage im vergangenen Jahr unter anderem durch die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes durchbrochen wurde. Mit der Transparenzverordnung vom Oktober 2014 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zudem dafür gesorgt, dass die Kunden genauere Informationen über ihre Grundversorgungspreise bekommen. Strom-Grundversorger sind nun verpflichtet, in ihren Preisangeboten genau mitzuteilen, wie sich der Strompreis zusammensetzt. "Diese Transparenz stärkt den Wettbewerb. Auch die Stromkunden selbst können den Wettbewerb weiter stützen und häufig Geld sparen, indem sie ihren Stromliefervertrag gut auswählen und prüfen, ob sich ein Wechsel für sie lohnt", so Gabriel.