Windräder bei der Montage Die Energiewende ist eine Generationenaufgabe. Ein gutes Stück Arbeit ist schon geschafft, vieles wird noch angepackt: Das Bundeswirtschaftsministerium informiert ausführlich über die neuen Maßnahmen und Schritte beim Umbau unserer Energieversorgung unter bmwi.de/go/energiewende. © BMWi / Thomas Ebert

Energie der Zukunft

Bundesregierung legt Fortschrittsbericht vor und verabschiedet weitere Meilensteine der Energiewende.

2022: Das letzte Kernkraftwerk in Deutschland geht vom Netz. 2020: Der Primärenergieverbrauch ist gegenüber 2008 um 20 Prozent gesunken, der Ausstoß der Treibhausgase um 40 Prozent gegenüber 1990 zurückgegangen. 2050: 80 Prozent des Stroms hierzulande stammen aus erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne und Biomasse. Diese und weitere ehrgeizige energiepolitische Ziele hat sich die Bundesregierung gesetzt – und dabei bereits wichtige Fortschritte erzielt. Welche das sind, legt der erste Fortschrittsbericht "Energiewende" dar, den das Bundeskabinett heute beschlossen hat. Er liefert zugleich eine Bewertung der bisherigen Maßnahmen und einen Ausblick auf die weiteren Schritte der Energiewende.

Neben dem Fortschrittsbericht wurden zwei weitere umfangreiche Pakete zur Energie- und Klimapolitik verabschiedet: der Nationale Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) und das Aktionsprogramm Klimaschutz 2020. "Wir systematisieren die Energiewende und machen sie plan- und nachvollziehbar: Nach der EEG-Reform und dem Grünbuch zum künftigen Strommarktdesign haben wir heute die nächsten wichtigen Meilensteine bei der Umsetzung der Energiewende auf den Weg gebracht. Der Fortschrittsbericht zeigt, wo wir stehen, und überprüft, ob die Ziele des Energiekonzepts erreicht werden. Handlungsbedarf gibt es vor allem bei der Energieeffizienz und beim Klimaschutz. Hier setzen wir mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz an und machen damit die Energieeffizienz zur zweiten Säule der Energiewende", sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel.

Energiewende: Wo stehen wir heute? Wo wollen wir hin?

Auf dem Weg in eine sichere, umweltverträgliche und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft ohne Kernenergie haben wir viel geschafft. Das bestätigt der Fortschrittsbericht, der den Status quo der Energiewende in Deutschland analysiert und dabei insgesamt zehn Themenfelder – vom Gebäudebereich über den Verkehrssektor und den Strommarkt bis hin zu den gesamtwirtschaftlichen Effekten der Energiewende – in den Blick nimmt. Er zeigt, welche Etappenziele wir beim Umbau der Energieversorgung bereits erreicht haben und was wir noch anpacken müssen. Deutlich wird dabei: Der Ausbau der erneuerbaren Energien im Stromsektor ist auf Zielkurs. Mittlerweile stammt mehr als ein Viertel unseres Stroms aus Wind, Sonne und Co. Damit sind die erneuerbaren Energien zum ersten Mal zur wichtigsten Stromquelle in Deutschland geworden. Die am 1. August 2014 in Kraft getretene grundlegende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes bereitet den Weg für den weiteren ambitionierten Ausbau und stellt zugleich sicher, dass er planvoll, kosteneffizient und mit anderen Bausteinen der Energiewende vernetzt ist.

Auch beim Energieverbrauch stehen wir gut da: Im langfristigen Trend entwickelt er sich rückläufig (siehe Infografik). Der Ausstoß der klimaschädlichen Treibhausgase ist bis 2012 gegenüber 1990 um etwa 24 Prozent gesunken – stärker als in allen anderen EU-Mitgliedsstaaten. Für das Jahr 2013 gehen die Berechnungen allerdings von einem leichten Anstieg der Emissionen aus - insbesondere wegen der vermehrten Verstromung von Steinkohle, einem gestiegenen Nettostromexport und Witterungseffekten Allerdings konnte der Ausbau der erneuerbaren Energien den Emissionsanstieg dämpfen.

Die Energiewende ist aber nicht nur gut für den Klimaschutz und für eine langfristig sinkende Abhängigkeit von Öl- und Erdgasimporten, sie ist auch ein starker Impulsgeber für Wachstum und Arbeitsplätze: Allein die Investitionen in Erneuerbare-Energien-Anlagen in Deutschland betrugen im Jahr 2013 mehr als 16 Milliarden Euro, im gleichen Jahr bot der Ausbau der erneuerbaren Energien mehr als 371.000 Menschen Beschäftigung. Als Innovationstreiber eröffnen erneuerbaren Energien und Energieeffizienz zugleich zukunftsgerichtete unternehmerische Geschäftsfelder: Hier sind neue Weltmärkte entstanden, auf denen deutsche Unternehmen eine herausragende Rolle spielen.

Energieeffizienz: die zweite Säule der Energiewende

Deutschland ist es schon heute gelungen, Wirtschaftsleistung und Energieverbrauch voneinander zu entkoppeln. Als "zweite Säule" der Energiewende soll die Energieeffizienz in Zukunft noch viel mehr Gewicht bekommen. Schließlich ist die kostengünstigste und klimafreundlichste Kilowattstunde Energie die, die wir erst gar nicht verbrauchen. "Nur auf der Basis einer ambitionierten Effizienzstrategie ist der Umbau unserer Energieversorgung ökonomisch, ökologisch, sozial und gesellschaftlich sinnvoll zu leisten", heißt es im Fortschrittsbericht. Gerade in diesem Bereich würde Deutschland ohne zusätzliche Maßnahmen das für 2020 angestrebte Ziel – minus 20 Prozent beim Primärenergieverbrauch gegenüber dem Basisjahr 2008 – verfehlen. Deshalb gibt der heute beschlossene Nationale Aktionsplan Energieeffizienz konkrete Maßnahmen vor, um die Energieeffizienz weiter zu verbessern.

Sichere, saubere und bezahlbare Energieversorgung

Unser Ziel ist klar: eine sichere, saubere und bezahlbare Energieversorgung. Auf dieser Grundlage wird die Bundesregierung auch die weiteren Bausteine beim Umbau unserer Energieversorgung voranbringen – unter anderem das neue Strommarktdesign, den Netzausbau und den Emissionshandel. Schließlich ist die Energiewende ein komplexes Getriebe, in dem die Zahnräder ineinandergreifen müssen. Welche das sind, zeigt die "10-Punkte-Energie-Agenda" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, die die zentralen energiepolitischen Handlungsfelder zeitlich und inhaltlich miteinander verzahnt. Gerade für diese Synchronisationsaufgabe leistet der Fortschrittsbericht zur Energiewende einen wichtigen Beitrag, indem er die Ziele in den verschiedenen Handlungsfeldern strukturiert und aufeinander abstimmt. Damit setzt der Fortschrittsbericht die Leitplanken für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung – auch in Zukunft.

Eine Zusammenfassung des Fortschrittberichts finden Sie auf dem Online-Portal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie: Die Übersicht zeigt, was Deutschland bei der Energiewende bereits erreicht hat – und wie es jetzt weitergeht. Den gesamten Fortschrittsbericht können Sie hier herunterladen. Der Bericht ist Teil des Monitoring-Prozesses "Energie der Zukunft" der Bundesregierung und verarbeitet Ergebnisse der Studien "Gesamtwirtschaftliche Effekte der Energiewende" sowie "Evaluation ausgewählter Maßnahmen zur Energiewende".

Expertenkommission begleitet Monitoring der Energiewende

Der Monitoring-Prozess wird wissenschaftlich begleitet. Eine unabhängige Kommission aus vier renommierten Energieexperten steht der Bundesregierung beratend zur Seite und nimmt auf wissenschaftlicher Basis zum Fortschrittsbericht Stellung. Der Kommission gehören Prof. Dr. Andreas Löschel (Vorsitzender), Prof. Dr. Georg Erdmann, Prof. Dr. Frithjof Staiß und Dr. Hans-Joachim Ziesing an. Hier finden Sie die Zusammenfassung, hier die Langfassung der Stellungnahme der Experten-Kommission.

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