Elektromobilität
Laden eines Elektrofahrzeugs © BMWi / Maria Parussel

Deutschland auf gutem Weg zum internationalen Leitanbieter

Wie steht es um die Elektromobilität in Deutschland? Diese Frage beantwortet der gestern vorgelegte "Fortschrittsbericht 2014" der Nationalen Plattform Elektromobilität, einem branchenübergreifenden Beratungsgremium der Bundesregierung zu diesem Thema.

Der Vorsitzende der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE), Prof. Dr. Henning Kagermann, hat am Dienstag den "Fortschrittsbericht 2014" der NPE an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben. In dem Bericht stellt die NPE fest, dass Deutschland sich bereits auf gutem Weg zum internationalen Leitanbieter für Elektromobilität befindet. Die bisherige Strategie einer Konzentration auf die Förderung von Forschung & Entwicklung, auf Normung und Standardisierung sowie auf Bildung und Qualifizierung hat sich nach Ansicht der Nationalen Plattform Elektromobilität bewährt. Einiger verstärkter Anstrengungen seitens der beteiligten Akteure bedürfe es jedoch, um Deutschland bis 2020 als weltweiten Leitmarkt für Elektromobilität zu entwickeln.

Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel: "Mir ist wichtig, dass Deutschland sich bei der umweltfreundlichen Elektromobilität nicht nur als Forschungs- und Technologiestandort bewährt, sondern auch als Produktionsstandort besteht und sich fortentwickelt. Dies beinhaltet insbesondere auch die für die Elektrofahrzeuge zentrale Batteriezellproduktion. Darüber hinaus wollen wir, dass der Ausbau der privaten und der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur weiter vorangeht. Das Bundeswirtschaftsministerium wird hierzu die Rechtsregelungen anpassen, die zur Sicherheit, Interoperabilität und zur intelligenten Vernetzung von Ladeeinrichtungen erforderlich sind." Mit dem "Fortschrittsbericht 2014" schließt die Nationale Plattform Elektromobilität die Marktvorbereitungsphase (2010-2014) ab, zeigt den aktuellen Stand auf und unterbreitet zugleich Vorschläge für die kommende Phase des Markthochlaufs (2015-2017).

In den letzten Wochen hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) weitere wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Elektromobilität in Deutschland gesetzt. So fiel zum Beispiel Ende November der Startschuss für den Technologiewettbewerb "IKT für Elektromobilität III: Einbindung von gewerblichen Elektrofahrzeugen in Logistik-, Energie- und Mobilitätsinfrastrukturen".

Wettbewerb soll Potenzial im Nutzfahrzeugbereich erschliessen

Mit dem neuen Programm "IKT für Elektromobilität III" fördert das BMWi ausgewählte Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie Piloterprobungen zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für die Elektromobilität mit 30 Millionen Euro (Laufzeit: 2015-2018). Sigmar Gabriel: "Der Nutzfahrzeugbereich bietet mit seiner Vielzahl von Fahrzeugklassen und Anwendungen für die Elektrifizierung ein großes, bisher noch wenig genutztes Potenzial. Dieses soll jetzt erschlossen werden. IKT spielen bei der Entwicklung des Marktes eine zentrale Rolle. Sie schaffen die Grundlage dafür, Elektrofahrzeuge wirtschaftlich zu betreiben." So könnten Informations- und Kommunikationstechnologien helfen, Verkehrswege besser zu planen und Elektrofahrzeuge als aktive Lasten in das Stromnetz einzubinden. Damit ergeben sich neue Möglichkeiten für innovative Mobilitäts- und Geschäftskonzepte.

Ziel des Programms ist es, wirtschaftlich lohnende Anwendungen der Elektromobilität im Nutzfahrzeugsegment zu identifizieren und ihnen zum Durchbruch zu verhelfen. Im Rahmen der Förderung sollen verschiedene Bereiche gewerblicher Mobilität von der innerbetrieblichen Logistik bis zum Taxibetrieb auf ihr Potenzial für eine Elektrifizierung untersucht und in Feldversuchen getestet werden. Im Vordergrund steht dabei nicht die Entwicklung der elektrischen Fahrzeuge und ihrer Antriebe selbst, sondern deren Einbindung in IKT-basierte ganzheitliche Logistik-, Energiemanagement- und Mobilitätskonzepte.

Erfolg der Elektromobilität hängt von Kooperationsstrukturen ab

Bereits am 19. und 20. November 2014 fand die Vernetzungskonferenz Elektromobilität statt. Damit kam das BMWi dem Anliegen insbesondere kleiner und mittelständischer Unternehmen nach, sich im Bereich Forschung und Fortentwicklung der Elektromobilität enger auszutauschen und zu vernetzen. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Uwe Beckmeyer: "Elektromobilität ist mehr als der Austausch der Antriebsenergie. Als Querschnittstechnologie führt sie Branchen zusammen, die bislang wenig miteinander verknüpft waren. Damit entsteht eine neue Wertschöpfungskette, die weit über den klassischen Fahrzeugbau hinausgeht. Der Erfolg der Elektromobilität wird letztlich davon abhängen, ob es uns gelingt, die verschiedenen Branchen eng miteinander zu vernetzen und neue Kooperationsstrukturen zwischen Automobilindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Energieversorgung, Elektro-, Chemie- und Metallindustrie, Informationstechnologien sowie Forschungseinrichtungen zu schaffen." Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen bieten die Veränderungen große wirtschaftliche Chancen. Das BMWi hat deshalb auch seine Förderung im Bereich E-Mobilität gezielt auf KMU ausgerichtet.

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