Editorial

Portraitfoto von Bundesminister Sigmar Gabriel Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie © Dominik Butzmann

Liebe Leserinnen und Leser,

das Thema Versorgungssicherheit ist in den vergangenen Monaten wieder ins Zentrum energiepolitischer Debatten gerückt. Umso wichtiger ist es, Energieversorgungssicherheit als eine gemeinsame Aufgabe zusammen mit anderen Staaten anzugehen.

Grundsätzlich gilt bei uns in Deutschland: Die Verantwortung für eine sichere Energieversorgung liegt zunächst bei den Unternehmen. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht, vor allem dann, wenn wir es mit funktionierenden Märkten zu tun haben. Richtig ist aber auch: Öl- und Gasimporte führen immer dann zu Abhängigkeiten und Risiken für die Versorgung, wenn – aus welchen Gründen auch immer – ausbleibende Lieferungen nicht ausgeglichen werden können. Es ist nicht akzeptabel, wenn eine Seite die Abhängigkeit der anderen ausnutzt, um anderweitige Ziele durchzusetzen. Eine Diversifizierung der Bezugsquellen und der Transportwege für Erdgas ist und bleibt somit für Europa von entscheidender Bedeutung für die Verringerung des Versorgungsrisikos.

Energieversorgungssicherheit ist eine Aufgabe, die wir nur zusammen meistern können. Auch deshalb haben wir uns im Rahmen der G7-Staaten auf gemeinsame Maßnahmen für eine höhere Energiesicherheit verständigt. Und darum begrüße ich auch den aktuellen Vorschlag der Europäischen Kommission zur Erhöhung der Energieversorgungssicherheit.

Einfache und kurzfristige Lösungen, die uns unabhängig von Importen machen, gibt es nicht. Langfristig aber machen ein konsequenter Übergang zu erneuerbaren Energien und eine verbesserte Energieeffizienz möglich, die Energieversorgung auf ein sicheres Fundament zu stellen.

Ihr
Sigmar Gabriel

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