Deutschland und China arbeiten bei der Energiewende zusammen
Der Ausbau Erneuerbarer Energien in China verläuft im Rekordtempo: Laut nationaler Energiebehörde (NEA) betrug die 2013 zugebaute Kapazität Erneuerbarer Energien insgesamt 55,6 Gigawatt (11,3 GW Solarenergie, 29,9 GW Wasserkraft, 14 GW Windenergie). Allein die Leistung der neu installierten Photovoltaik-Anlagen ist größer als der Solarenergie-Zubau in USA, Japan und Deutschland zusammen. Es ist der höchste bisher verzeichnete Wert innerhalb eines Jahres. Das von der chinesischen Regierung ausgerufene Ziel von zehn Gigawatt wurde damit deutlich übertroffen.
Als direkte Reaktion hob die Regierung das Ausbauziel beim Solarstrom für 2014 von bislang zehn auf 14 Gigawatt an. Damit verbunden ist eine Deckelung des Ausbaus, so dass ab Erreichen der Zielmarke keine Förderung mehr für in 2014 gebaute PV-Anlagen erfolgt. Die chinesische Regierung hat zudem unlängst 81 Städte und Industrieparks ausgewählt, die als „new energy demonstration cities“ den Einsatz dezentraler Solarenergie testen sollen, um so den Anteil Erneuerbarer Energien in städtischen Gebieten zu steigern.
Zum Hintergrund: Der rasant ansteigende Energieverbrauch und ein weiterhin hoher Anteil an Kohleverstromung haben in den letzten Jahren zu einer erheblichen Verschlechterung der Luftqualität in Chinas Städten geführt. Die chinesische Regierung steht daher unter großem Zugzwang, den Ausbau der Erneuerbaren stärker voranzutreiben. Deutschland begleitet die Regierung in Peking in ihrem Bestreben, die Erneuerbaren Energien als nachhaltiges Fundament in der Energieversorgung zu etablieren.
Die bilaterale Kooperation mit China wurde seit der Deutsch-Chinesischen Konferenz zu Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz im Jahre 2008 stetig ausgebaut. Beide Regierungen streben eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit an, insbesondere bei der Überwindung struktureller Engpässe beim Ausbau von Erneuerbaren Energien. Die deutsch-chinesische Zusammenarbeit fußt auf einem politischen Erfahrungsaustausch.
Mit dem Beitritt Chinas zur Internationalen Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA) im Januar dieses Jahres wird die multilaterale Zusammenarbeit bei der Förderung des weltweiten Ausbaus der erneuerbaren Energien nun ebenfalls entscheidend gestärkt.