Studie zeigt Ökostromproduktion und EEG-Zahlungen nach Bundesländern
Wer am meisten Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt, profitiert nicht automatisch am meisten von der Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Das zeigt eine neue Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Im bundesweiten Vergleich bei der Produktion von Strom aus Erneuerbaren Energien liegt Niedersachsen vorne. 21,8 Milliarden Kilowattstunden (kWh) wurden in dem Bundesland 2012 erzeugt. Das entspricht einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 7,3 Millionen Privathaushalten in Deutschland. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Bayern (19,4 Milliarden kWh) und Nordrhein-Westfalen (12,4 Milliarden kWh).
Von der Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) profitierte Bayern am stärksten. 24,9 Prozent der durch das EEG garantierten Vergütungen gingen laut BDEW-Studie dorthin. Niedersachsen erhielt 15,6 Prozent. Der Grund: Bayern erzeugt seinen Ökostrom vor allem aus Photovoltaik und Biomasse. Diese beiden Technologien erhalten bislang höhere Vergütungssätze als die Windkraft, die in Niedersachsen stärker ist.
Im Rahmen der Studie wurden nicht nur die Fördergelder untersucht, sondern auch deren Finanzierung analysiert. Nach dem EEG gilt: Die Differenz zwischen der auf 20 Jahre garantierten Vergütung und dem Preis an der Strombörse wird als Umlage auf die Stromverbraucher umgelegt. Rechnet man die Vergütungen mit der Summe der Zahlungen der EEG-Umlage gegen, so stellt man fest: Bayern schneidet hier am besten ab. Während die bayerischen Stromkunden gut 3,2 Milliarden Euro EEG-Umlage über ihre Stromrechnung bezahlten, erhielten die Anlagenbesitzer vier Milliarden Euro an Förderung. Mit 770 Millionen Euro Saldo ist Bayern der größte EEG-Empfänger. Zu den EEG-Empfängern zählen laut Studie auch Brandenburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen.
Zehn Bundesländer weisen hingegen einen negativen Saldo auf und wurden so zu EEG-Zahlern. Das bedeutet: Die Summe der EEG-Zahlungen der Stromverbraucher war höher als die Summe der Einspeisevergütungen an die Anlagebetreiber im selben Bundesland. Mit 2,9 Milliarden Euro Saldo ist Nordrhein-Westfalen dabei der größte EEG-Zahler, mit deutlichem Abstand vor Baden-Württemberg (1 Mrd. Euro Saldo).
Insgesamt gab es Ende 2012 in Deutschland 1,35 Millionen Erneuerbare-Energien-Anlagen. Davon sind 1,3 Millionen Solaranlagen, gefolgt von 22.200 Windrädern, rund 13.100 Biomasseanlagen und 7.200 Wasserkraftanlagen.
Die gesamte Studie des BDEW "Erneuerbare Energien und das EEG: Zahlen, Fakten, Grafiken (2014)" finden Sie hier.